Das geheime Herz der Schule
Die 30-jährige Nina Zapletal ist eine von 36 Frauen, die in Wien als Schulwartin arbeiten. Sie sieht sich als Managerin, Administratorin, Handwerkerin und Reinigungskraft.
Nina Zapletal steht in der Aula der Ganztagsschule Aspernallee, breitet die Arme aus und sagt: „Das ist mein Baby und alles, was sich darin befindet.“Die quirlige 30-Jährige ist derzeit Schulwartin in dieser Volksschule, die sich nur wenige Meter vom Lusthaus entfernt befindet.
An den mehr als 370 öffentlichen allgemein bildenden Pflichtschulstandorten sind mehr als 600 Schulwarte beschäftigt, die alle bei der Stadt Wien – Schulen (MA 56) – angestellt sind. Zapletal ist dabei eine von 36 Frauen, die diesen Beruf ausübt. Zuletzt sorgte der Tod eine Schulwarts an der Volksschule Hoefftgasse für Aufsehen.
Das alte Backsteingebäude an der Aspernallee wurde 1892 errichtet. Ihre Oma ist hier schon zur Schule gegangen. Zapletals Großvater war bereits Schulwart, worauf sie auch ihre Begeisterung für den Beruf zurückführt. „Mein Opa war ein zwei Meter großer Mann und kräftig gebaut. Er ist meistens mit seinem riesigen, raschelnden
Schlüsselbund in seinem Blaumann gekommen. Da hab ich mir immer gedacht: ,Wow, der hat die Macht!‘ Das war für mich als kleines Kind so toll“, erzählt Zapletal aufgeregt und lacht. So habe sie auch den Schulwart ihrer Volksschulzeit in Erinnerung.
Das hat sich inzwischen aber geändert. Zumal vor allem Schulwarte für eine Anstellung nicht mehr verheiratet sein und Kinder haben müssen. Aber auch, was das Wohnen betrifft. Lebten früher noch die Schulwarte samt Familie in der Schule, so ist das jetzt nicht mehr die Regel. Prinzipiell gibt es noch 200 Schulwartwohnungen, aber nicht alle sind direkt in den Schulen wohnhaft. Schulwarte sind weiterhin eine der wichtigsten Säulen der Schulerhaltung.
Sie sind sowohl für die technische Hausaufsicht zuständig als auch für Reinigungstätigkeiten im laufenden Schulbetrieb.
Aufgaben. Nina Zapletal sieht sich als Schulmanagerin, Administratorin, Handwerkerin und Reinigungskraft. „Ich bin die erste Ansprechperson für alles und jeden“, sagt die zierliche Schulwartin. Wichtig sei außerdem die Zusammenarbeit mit Direktoren, Lehrpersonal, Raumpflegerinnen, Küchenpersonal und Hausarbeitern.
„Ich komme um sechs Uhr früh in die Schule, entsperre die Alarmanlagen. Dann geh ich durch die gesamte Schule und sperre überall auf. Der zweite Weg führt dann mal zur Kaffeemaschine“, so Nina Zapletal und lacht.
Die Volksschule hat einen 5000 Quadratmeter großen Garten, der auch zu Zapletals Tätigkeiten gehört. „Ich habe dafür zu sorgen, dass der Garten sauber bleibt, die Mistkübel entleert werden, die Bewässerung im Garten läuft“, erklärt die junge Frau. Die Gärtner übernehmen die Pflege des Rasens, der Bäume und Sträucher. „Vor 40 Jahren haben das aber sicher noch die Schulwarte gemacht“, glaubt Zapletal zu wissen.
Zusätzlich habe sie das Erdgeschoß, die Aula und den Turnsaal zu reinigen. „Der größte Aufgabenbereich ist die Sicherheit, also die Instandhaltung des Gebäudes. Wenn etwas kaputtgeht, kümmere ich mich darum. Ich weise die Handwerker dann ein“, sagt die Schulwartin und fügt hinzu: „Mittlerweile könnte ich eine ganze Toilettenanlage zerlegen und wieder aufbauen, weil ich immer mit den Handwerkern mitgehe.“Neben diesen Aufgaben holt die Schulwartin Post ab, geht einkaufen und führt alle zwei Wochen eine Schultafelkontrolle durch. Von der MA39 gibt es außerdem eigene Schultafelstatiker, die zur Hilfe herangezogen werden können.
Springerin. Nina Zapletal ist aber keine gewöhnliche Schulwartin, sondern „eine Springerin“. „Das bedeutet: Ich bekomme eine Schule zugewiesen, in der der Schulwart vor Ort verhindert ist. Ich springe in ganz Wien herum, von Schule zu Schule“, erklärt die lebhafte 30-Jährige. Während des Schulrundgangs wuselt ein Mädchen an Zapletal vorbei: „Warum hast du keine Patschen an, meine Liebe?“, fragt die Schulwartin, und das Mäderl antwortet schüchtern: „Die sind oben.“Frau Zapletal daraufhin: „Na dann hol sie bitte und zieh sie an. Der Boden ist rutschig.“Die Rolle der Erzieherin steht ihr.
Die Kinder haben Respekt vor ihr. „In der Volksschule ist das natürlich immer leichter, in der Hauptschule wird’s dann schon schwieriger, vor allem, weil ich doch eine recht kleine Person bin. Ein Lehrer hat mich mal auf dem Gang geschimpft, was ich da mache, warum ich keinen Unterricht habe“, erzählt Nina Zapletal lachend.
»Mittlerweile könnte ich eine Toilettenanlage zerlegen und wieder aufbauen.« »Ein Lehrer hat mich auf dem Gang gefragt, warum ich keinen Unterricht habe.«
Bevor sie vor vier Jahren als Schulwartin anfing, arbeitete sie sechs Jahre als Kindergartenassistentin, davor als Köchin in der Gastronomie – ihr ursprünglich erlernter Beruf. „Kindergartenassistentin ist super, aber es ist der pure Stress und ein völlig unterbezahlter Job. Als Schulwart verdient man besser, vor allem, weil es auch ein technischer Beruf ist und, wie wir ja alle wissen, soziale Berufe nicht sehr gut bezahlt sind“, erklärt die Schulwartin ihren Berufswechsel. Außerdem bekommen Schulwarte Zulagen. Grundsätzlich beträgt das Einstiegsgehalt eines Schulwarts auf Basis des neuen Dienst- und Besoldungsrechts der Stadt Wien rund 2400 Euro brutto. Nina Zapletal über ihren Beruf: „Das Schulwartleben ist super schön, und ich liebe es. Kein Tag ist wie der andere, und das ist auch das Spannende. Man hat so viele individuelle Schultypen und Personen, mit denen man zusammenarbeitet.“
es weiter in die oberen Stockwerke. Dort sind auf mehreren Etagen insgesamt 76 Zimmer und Suiten untergebracht, mit einer Größe zwischen 25 und 80 Quadratmetern.
Gestalterisch erinnert auch hier vieles an die Geschichte und die damalige Begeisterung für den Orient und alles Exotische. In einem Zimmer liegt etwa Ludwig XIV., ein einstiger Rivale Leopolds I., dem Kaiser nun auf einem Teppich abgebildet zu Füßen. Die Nachttischlampen haben die Form kleiner Affen, auf den Fliesen im Badezimmer findet sich die Sternenkrone des Kaisers und die Couch hat ein Muster mit dem Buchstaben „L“– „für Leopold und Lenikus“, sagt Eva. Von den Zimmern aus den oberen Geschoßen hat man teils eine herrlichen Blick auf die Peterskirche und den Stephansdom, manchmal sogar von der Dusche aus.
Rosewood in der Erste Bank. Der Blick und die Lage sind es auch, die The Leo Grand mit dem Rosewood Vienna gemeinsam hat. Im Juli eröffnet die internationale Hotelkette Rosewood seinen ersten Standort in Wien. Linkerhand der Peterskirche, in jenem Gebäude in dem zuvor die Erste Bank untergebracht war, wird ebenfalls noch fleißig gearbeitet. Genau genommen sind es vier historische Gebäude aus
Rosewood Vienna
The Leo Grand
dem 19. Jahrhundert, in die das neue Hotel einzieht. In der Mitte davon ist das Pfarrheim der Peterskirche eingekesselt. Aufgrund der vielen Gebäude und der historischen Substanz ist auch das Rosewood ein bisschen verwinkelt. So muss man öfter zwei, drei Stufen steigen, obwohl man sich noch im selben Stockwerk befindet.
99 Zimmer (davon 27 Suiten) mit einer Größe zwischen 35 und 178 Quadratmetern wird das Rosewood bieten, erklärt Nadine Blaha bei einem Rundgang, die sich ebenfalls mit ihrem Vornamen vorstellt. „Das ist bei uns Konzept“, sagt die Marketing- und Kommunikation-Managerin. Der Eingang des Hotels befindet sich an der Adresse Petersplatz 7. Eine klassische Lobby suche man hier vergebens, erklärt Nadine.
„Da gibt es keine Check-in-Schalter. Wir wollen, dass man sich nicht wie in einem Hotel fühlt, sondern wie wenn man in einem Stadtapartment eines wohlhabenden Freundes zu Gast ist.“Einen Stock höher sollen in einem derzeit noch leeren Raum Loungemöbel und eine Patisserie untergebracht werden. Hier könne man in Ruhe einen Kaffee trinken, ankommen und sollte jemand den Check-in nicht online erledigt haben, gesellt sich eine Mitarbeiterin dazu und erledigt das.
Weiter geht es in einen speziellen Raum, der optisch ein bisschen an die Lobby im Leo Grand erinnert. Beide Räume wurden nämlichen handbemalt, vorwiegend mit pflanzlichen Motiven. Die Künstlerin Marie Hartig hat sich hier 40 Tage gemeinsam mit ihrem Dackel einquartiert, um das Kunstwerk zu vollenden. Hier soll ebenfalls eine Patisserie mit kleinem Cafe´ eingerichtet werden, in dem auch externe Gäste
NEUE HOTELS
The Leo Grand
Für 14. April ist die Eröffnung des
Hotels The Leo Grand (1., Bauernmarkt 1) geplant, das zur Lenikus-Gruppe gehört. Die Lokale dazu eröffnen erst im Mai oder Juni. Das Hotel bietet 76 Zimmer und Suiten (ab 450 Euro pro Zimmer, derzeit gibt es Eröffnungsangebote). www.theleogrand.com Rosewood Vienna
Im Juli eröffnet die internationale Luxushotelkette Rosewood seinen ersten Standort in Wien (1., Am Graben 21, Haupteingang: Petersplatz 7). 99 Zimmer mit einer Größe zwischen 25 und 178 Quadratmetern, sowie Restaurant, Rooftop-Bar und Spa. Weitere Hotels: 2023 soll die Luxushotelkette Mandarin Oriental im ehemaligen Handelsgericht in der Riemergasse 7 im ersten Bezirk ein Hotel eröffnen. Mit 151 Zimmern, Restaurant, Bar, Spa, Schwimmbad und Fitnesscenter. Ebenfalls in Bau befindet sich das Almanac Vienna (1., Parkring 14−16), das 111 Zimmer bietet. willkommen sind. Auch im Rosewood will man sich mit dem gastronomischen Angebot an die Wienerinnen und Wiener richten. Für die gibt es einen eigenen Eingang. Auf der Tuchlauben, zwischen Jimmy Choo und Fabios,
führt ein Lift direkt zum Restaurant in den sechsten Stock oder in die Rooftop-Bar im siebten Stock. Auch hier hält man sich zum gastronomische Konzept bedeckt, nur so viel: es soll europäische und österreichische
In beiden Hotels will man mit der Gastronomie gezielt die Wiener ansprechen.