Blattlinie
Wir leben zunehmend in Saisonen. Das lehrt mich unsere heutige Titelgeschichte von Karl Gaulhofer , Eva Winroither, Duygu Özkan und Karin Schuh . In der dunkleren, kälteren Jahreszeit wird auch künftig das Coronavirus in allen erdenklichen Mutationsspielarten unseren Alltag stärker beeinflussen und uns zu mehr Rücksicht und Vorsicht zwingen. Abstand. Maske. Händewaschen, Sie kennen das. Und die wärmere Jahreszeit wird die unbeschwertere Corona-ohneSaison sein. Wir haben Menschen befragt, die schon bisher ihr Leben in Saisonen unterteilt haben – die Skilehrerin, den Bademeister, den Spargelstecher –, und sie erzählen uns, worauf es dabei ankommt. Wenn man so will, befinden wir uns gerade mitten in einer weiteren Minisaison, dem „europäischen Wahlfrühling“. Vor 14 Tagen wählte Malta, vergangenen Sonntag waren Ungarn und Serbien dran, und heute sind die Franzosen zur Präsidentschaftswahl aufgerufen. Bekommt keiner der beiden favorisierten Spitzenkandidaten, Emmanuel Macron und Marine Le Pen, die erforderliche Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen, kommt es am 24. April zur Stichwahl. Am gleichen Sonntag wählt auch Slowenien. Rudolf Balmer schildert auf der nächsten Seite, wie Le Pen zuletzt aufgeholt hat und welche Stimmung in Frankreich am Wahlsonntag herrscht. Gleich nach der
Wahl wird Balmer übrigens eine erste Einschätzung des französischen Wahlergebnisses geben, und zwar auch in unserem Podcast „Presse Play – Was wichtig wird“. Die Folge kommt am Dienstag um sechs Uhr früh und ist überall kostenlos abrufbar, wo es Podcasts gibt (unter DiePresse.com/Podcast). Mit Kanzler Nehammer nach Kiew mitgefahren ist mein Kollege Christian Ultsch. Seine Reportage über diesen sehr kurzen, symbolischen Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt und über sein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskij lesen Sie oberhalb.