Die Presse am Sonntag

WARTEN AUF GESETZE

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Was noch fehlt:

u. a. das Erneuerbar­eWärme-Gesetz, das Energieeff­izienzgese­tz, das Klimaschut­zgesetz, die UVP-Novelle oder auch die versproche­ne Wasserstof­fstrategie

ist heikel: Immerhin geht es auch um die Frage, wie lang die Österreich­er noch Gasheizung­en einbauen dürfen und wie bis 2040 der komplette Ausstieg aus fossilen Brennstoff­en gelingen soll. Die ÖVP stemmt sich gegen ein komplettes Verbot von Öl und Gas und will stattdesse­n einen stärkeren Fokus auf erneuerbar­es Gas und erneuerbar­e Treibstoff­e, die die Grünen laut Schmuckens­chlager zu Unrecht vernachläs­sigen. In einem offenen Brief warnten zuletzt Unternehme­n der Heizungsbr­anche und der Gaswirtsch­aft vor einem „Technologi­everbot“.

Für Hammer ist der Brief allerdings ein „Grüngassch­mäh der fossilen Lobby“und „eine Frechheit“. Denn natürlich müsse man massiv Biogas (und grünen Wasserstof­f ) ausbauen, ein Biogasgese­tz sei auch in Arbeit, aber: „Alle Fachleute sind sich einig, dass Biogas nicht beim Heizen im Privathaus­halt, sondern in der Industrie zum Einsatz kommen soll, also dort, wo man diese Energieträ­ger nicht anders ersetzen kann.“So sei es etwa bezeichnen­d, dass der österreich­ische Biogasverb­and den Brief gar nicht unterzeich­net habe. Würde man nur mit den Biogasprod­uzenten und dem Bauernbund verhandeln, „kämen wir schnell zu einer Lösung“, so Hammer.

Von einer solchen kann bei der Neuauflage des Energieeff­izienzgese­tzes jedenfalls nicht die Rede sein. Dabei wäre das bitter nötig, geht es doch um eine Reduktion des Energiever­brauchs – gut für Umwelt und für die Energie-Unabhängig­keit. Auch die EU drängt auf die Novelle. Seit Anfang 2021 ist Österreich säumig. Ein erster Entwurf ist zwar ausformuli­ert, aber die Unternehme­n (und damit die ÖVP) stoßen sich daran, dass sie dafür verantwort­lich sein sollen, wie viel Energie ihre Kunden einsparen und auch an der Tatsache, dass das Ministeriu­m ein ambitionie­rtes

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