Let’s Make Money
Vielleicht sorgt ja die soeben angelaufene Berichtssaison der Unternehmen für ein wenig neuen Schwung an den Börsen. Ausgeschlossen ist es nicht – und zwar allein schon deshalb nicht, weil die Erwartungen der Marktteilnehmer ziemlich heruntergeschraubt sind. Das schafft Spielraum für Überraschungen. Ist zwar unterm Strich ein wenig Selbstbetrug. Aber Börse ist gleich wie Wirtschaft nun einmal viel Psychologie.
Bevor aber jemand nun vorschnell in zu großen Optimismus kippt, gleich wieder zurück in die Realität. Denn hier hat sich an den ersten Unternehmenszahlen gezeigt, dass sich der Auftakt des neuen Geschäftsjahres durchaus schwierig gestaltet. Die führenden und erfolgsverwöhnten US-Banken, die in dieser Woche die Berichtssaison eröffnet haben, mussten im ersten Quartal deutliche Gewinnrückgänge hinnehmen – meistens so über 40 Prozent. Bei Morgan Stanley um elf Prozent, was dann auch über den Markterwartungen lag. Deutliche Gewinnrückgänge sind das eine. Das andere ist, dass sich die Banken angesichts hoher geopolitischer und wirtschaftlicher Risiken auch beim Ausblick zurückhielten.
Bleibt also – wie eingangs gesagt – die Hoffnung, dass möglichst viele Unternehmen die Erwartungen mit überraschend guten Zahlen übertreffen.
Es gebe auch eine zweite Möglichkeit, dass die Märkte doch noch einen neuen Schub erfahren, sagte MorganStanley-Experte Mike Wilson dieser Tage im TV-Sender CNBC: Und zwar dann, wenn die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik doch nicht so stark straffe, wie sie es angedeutet hatte. Das sei aber angesichts der aktuell extrem hohen Inflation äußerst unwahrscheinlich.
Nicht zufällig warnt Wilson davor, zu verkennen, dass es sich bei der relativ guten Börsenperformance in den vergangenen vier Wochen de facto um eine technische Erholung, also eine Bärenmarktrallye handle. Denn für eine wirkliche Erholung würden zu viele Faktoren auf den Aktienmärkten lasten:
Nämlich der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation, die explodierenden Energiepreise sowie die Lieferengpässe. Dazu inzwischen auch, dass die Fed als Reaktion auf all das zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronakrise an der Zinsschraube dreht – und zwar fortan möglicherweise eben stärker als gedacht. Wilson rät also, sich nun lieber defensiv aufzustellen, um einer erwartbaren weiteren Korrektur standzuhalten.
Das wäre somit eine Gelegenheit, wieder einmal an den US-Konzern NextEra Energy (ISIN: US65339F1012) zu erinnern, den wir hier zuletzt vor gut einem Jahr vorgestellt haben. Der defensive Versorger besticht auch dadurch, dass er der weltweit größte Hersteller