Anleger haben Stress – gut für diese zwei Aktien
Börsenbetreiber führen meist ein Schattendasein. In unsicheren Zeiten wie diesen aber haben sie Sonderkonjunktur.
Krieg, Inflation und Leitzinserhöhungen zumindest in den USA und eine Bremsung in der Konjunktur: Der Mix an negativen Faktoren für Aktienanleger könnte belastender kaum sein. Schließlich äußert er sich an den Börsen in Form von hoher Volatilität und sinkenden Kursen. Kein Wunder, dass die Investoren ihre Positionen vermehrt dagegen absichern und diese auch umschichten.
Zumindest einer Branche am Markt könnte nichts Besseres passieren: den Börsenplatzbetreibern. Steigen nämlich die Handelsvolumina, generieren die Handelsplatzanbieter mehr Umsatz und steigern entsprechend auch ihre Gewinne.
So beispielsweise die Deutsche Börse (ISIN: DE0005810055). Sie kann ja auch unabhängig von den jetzigen Marktvolatilitäten auf eine erfolgreiche Entwicklung als Unternehmen
verweisen. Sukzessive hat sie in den vergangenen Jahren ihre Geschäftsfelder erweitert, hat allein im Vorjahr zwei nennenswerte Zukäufe getätigt – darunter eine Mehrheitsbeteiligung am Schweizer Fintech Crypto Finance. Der Trend beim Geschäft zeigt nach oben. Im laufenden Jahr will das Unternehmen bei den Nettoerlösen und beim operativen Ergebnis um jeweils acht Prozent zulegen. Bei der Zahlenpräsentation am 25. April sollte sich zeigen, dass das erste Quartal wohl herausragend war. Manche Experten erwarten überhaupt ein Rekordquartal. Entsprechend hat in den vergangenen Tagen eine ganze Reihe von Analysehäusern das Kursziel für die Aktie angehoben. Von den jetzigen 168 Euro aus könnten noch 15 bis 20 Prozent drin sein.
Nicht weniger interessant ist die London Stock Exchange, LSE (ISIN: GB00B0SWJX34), einer der führenden Börsenplatzbetreiber Europas. Auch bei ihm hat sich bereits im vergangenen Jahr die positive Tendenz gezeigt, der Gewinn lag mit 529 Britischen Pfund (gut 630 Millionen Euro) deutlich über dem des Jahres 2020. Und wie die Deutsche Börse hat auch die LSE ihr Geschäftsfeld erweitert. Mit der Übernahme des Datenspezialisten Refinitiv wurde etwa das Segment Daten & Analysen, ein immer wichtigerer Umsatzbringer, ausgebaut.
Als guter Geldbringer erwies sich im Vorjahr auch das Geschäft mit Börsengängen, wo die LSE mit Lockerungen bei der Regulierung die Unternehmen aggressiv umwirbt. Nun ist auch noch ein kurstreibender Aktienrückkauf geplant.
Die Aktie kostet aktuell 8.150 Britische Pence.