»Eine Welt ohne China ist das größere Risiko«
Die Abhängigkeit von China ist für die Autoindustrie groß. Doch sei die Lage nicht mit Russland vergleichbar, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer.
Verkehrswege wie die neuen Seidenstraßen, um dann Kriege zu führen und alles zu zerstören. Klar müssen wir uns sauber in Verträgen und mit dem Schutz von Verträgen „absichern“. Das ist ein Teil der Zeitenwende des Putin-Ukraine-Krieges. Das vorausgeschickt, sollten wir „vernünftig“mit China reden und nicht China „bestrafen“, wie es Donald Trump mit seinen Zollkriegen getan hat. Wir alle – nicht nur Deutschland – sind auf China angewiesen, und China ist auf uns angewiesen. China wird neben den USA das Software- und Digitalzentrum der Welt. Auch deshalb hat es viel Sinn, abgesichert mit China zu arbeiten. Alles im Leben ist mit Risiko behaftet. Aber eine Welt ohne China, umgeben von Mauern, ist ein größeres Risiko als eine Welt mit China.
Droht in einem möglichen Konfliktfall – Stichwort weitere Eskalation des UkraineKriegs, ein chinesischer Angriff auf Taiwan – Ferdinand Dudenhöffer
70, geboren in Karlsruhe. Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer für Automobilwirtschaft.
„Autopapst“
Dudenhöffer gründete 2000 das Center for Automotive Research, seit 2019 mit einer Niederlassung in Peking.