APROPOS ARMENIERGENOZID
Vergebliche Intervention
Die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich gegen Ende des
19. Jahrhunderts war bereits ein Vorspiel zum Genozid von 1915. Die ganze Zeit hindurch setzten sich die Päpste für die Armenier ein, nicht nur für die katholischen, sondern für alle. Leo XIII. protestierte 1895 gegen die antiarmenischen Exzesse und schrieb persönlich an den Sultan. Der Papst beklagte, dass Konstantinopel zunehmend seinen multireligiösen und multiethnischen Charakter verlor. Benedikt XV. setzte sich ebenfalls hellsichtig und mutig für die Armenier ein und schärfte so das Profil des Heiligen Stuhls als humanitärer Akteur. Das Engagement erfolgte öffentlich und mit diskreten Mitteln – vergeblich.