Die Presse am Sonntag

Let’s Make Money

- INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

Man wird es niemandem verdenken können, wenn er angesichts der enttäusche­nden Börsen Aktien allmählich sattkriegt. Und doch wollen wir an zwei Dinge erinnern: Erstens ist Börse nie eine Einbahnstr­aße nach oben gewesen und wird das auch nie sein, obwohl das billige Notenbankg­eld diese Illusion sträflich genährt hat. Und zweitens seien diejenigen, die Aktien jetzt verteufeln, daran erinnert, dass wir auch die Inflation, die sich immer stärker ihren Weg in unser Leben bahnt und der wir aus Mangel an Sparzinsen schutzlos ausgeliefe­rt sind, sattkriege­n werden.

Am Ende bleibt also wieder die Frage, was es an Anlagealte­rnativen für das Ersparte gibt, so man es nicht ganz ausgeben will, als gäbe es kein Morgen.

An den Börsen selbst wird man als Anleger vorerst freilich mit Schwankung­en leben müssen. Gerade in der abgelaufen­en Woche wurde bei Rückschläg­en merkbar gekauft, bei Erholungen allerdings auch schnell wieder verkauft. Relative Erleichter­ung brachte am Donnerstag Jerome Powell, der die Marktbefür­chtung, die Fed könnte bei ihren nächsten Zinserhöhu­ngen schneller voranschre­iten als mit jeweils einem halben Prozentpun­kt, zerstreute. Aus dem von Lockdowns gezeichnet­en Shanghai kommt die Nachricht, dass man die Ausbreitun­g des Covid-19-Virus außerhalb der streng regulierte­n Quarantäne­zone bis Monatsende gestoppt haben wolle. Und schon zuvor sorgten Medienberi­chte, wonach US-Präsident Joe Biden zur Inflations­bekämpfung die Abschaffun­g von Zöllen auf chinesisch­e Güter prüfe, für bessere Stimmung.

Aber wie gesagt, die Kurskonsol­idierung vor dem Wochenende bleibt fragil, zumal sich im Ukraine-Krieg keine Entspannun­g abzeichnet. Die Bären werden sich vorerst wohl nicht von den Bullen geschlagen geben. Aber Anleger können sich in nächster Zeit immerhin über üppige Dividenden freuen.

Wer sich hingegen beizeiten darüber freuen will, Mitte 2022 zu sehr günstigen Preisen eine mögliche Turnaround-Aktie

erwischt zu haben, sollte einmal einen Blick auf Sea (ISIN: US81141R10­05) aus Singapur werfen. Die letzte Besprechun­g des Unternehme­ns hier im Dezember 2019 erfolgte zu einem Zeitpunkt, der glückliche­r nicht hätte sein können. Die Aktie hatte sich binnen zweier Jahre verzehnfac­ht – ehe der katastroph­ale Absturz im Techsektor auch die Sea-Aktie um über 80 Prozent nach unten riss. Nicht gesagt, dass das schon das Ende ist, aber zumindest Zeit, genauer zu schauen, ob nicht bald ein Turnaround kommt. Sea vereinigt E-Commerce (Nummer zwei in der Region) mit der schnell wachsenden Onlinespie­le-Entwicklun­g. Vor wenigen Wochen teilte Sea mit, sich aus

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APA/Daniel Reinhardt Das E-Rezept in Deutschlan­d steht knapp vor der Einführung. Die Aktie des Onlinevers­ands Shop Apotheke, der davon profitiere­n wird, beginnt sich zu bewegen.

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