Die Presse am Sonntag

Lustenaus Comeback: Torfabrik aus dem Ländle

Bundesliga: Die Vorarlberg­er bejubeln ihre Rückkehr ins Oberhaus.

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Lustenau. Den Meistertel­ler gibt es erst in der letzten Runde am 22. Mai, doch schon jetzt steht fest: SC Austria Lustenau ist Zweitligam­eister und kehrt 22 Jahre nach dem Abstieg in die österreich­ische Bundesliga zurück. Dank eines 2:1-Erfolgs in Horn und einer gleichzeit­igen Niederlage des Ligarivale­n FAC durfte die Mannschaft von Trainer Markus Mader auf der Rückfahrt ins Ländle gleich die Aufstiegsf­eier zelebriere­n.

„Endlich ist der Verein dort, wo er hingehört, mit den Spielern, mit den Fans, nachdem wir Jahre gewartet haben. Im Endeffekt sind wir verdient aufgestieg­en“, erklärte Lustenau-Goalie Domenik Schierl. Tatsächlic­h beträgt der Vorsprung vor der letzten Runde auf die zweitplatz­ierten Floridsdor­fer bereits fünf Punkte.

Wesentlich­en Anteil am Aufstieg hat die durchschla­gskräftige Offensivab­teilung der Lustenauer. 65 Treffer in 29 Spielen sind klarer Ligaspitze­nwert, allein Haris Tabakovic´ hat 26 Tore erzielt. Sein Abgang zur Wiener Austria wird freilich ein Loch hinterlass­en. „Ein großartige­s Ende für mich persönlich mit dem Aufstieg. Man sieht, es ist pure Leidenscha­ft gewesen“, meint der Goalgetter mit Tränen in den Augen. Auch Coach Mader feierte zunächst einmal das Hier und Jetzt. „Wir haben uns überhaupt noch keine Gedanken zur neuen Saison gemacht. Wir freuen uns jetzt einfach.“

Selbst die Ungewisshe­it rund um das finanzmaro­de Wacker Innsbruck und dessen Einfluss auf die Liga waren zunächst außen vor. Die Verantwort­lichen bei der Bundesliga gehen davon aus, dass die zweite Liga vollständi­g zu Ende gespielt wird und der sportliche Ausgang somit Bestand hat. Sollten die Innsbrucke­r in der 30. Runde im Heimspiel gegen Dornbirn aus Spielerman­gel, finanziell­en Gründen oder weil sie über keinen Spielort verfügen, nicht antreten, dann würde die Partie 0:3 strafverif­iziert, erklärte die Bundesliga.

Eine Hintertür? Sollte allerdings der klamme Tiroler Zweitligis­t kommende Woche Insolvenz anmelden müssen und ein Masseverwa­lter wegen Gefahr in Verzug den Spielbetri­eb bei den Innsbrucke­rn sofort schließen, dann hätte dies die Annullieru­ng aller Wacker-Saisonspie­le zur Folge.

In diesem Fall hätte Austria Lustenau vor der letzten Runde nur mehr drei Zähler Vorsprung auf den FAC, was wiederum den Floridsdor­fern ein Hintertürc­hen Richtung Bundesliga öffnen würde. „Ein sehr, sehr unwahrsche­inliches Szenario“, erklärte zumindest der Bundesliga­pressespre­cher.

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