»Damit betrat ich neues Terrain«
Die Schauspielerin Glenn Close spielt in der zweiten Staffel der Apple TV+ Serie „Tehran“eine britische Psychiaterin, die in Teheran lebt und für den Mossad als Geheimagentin arbeitet. Im Interview erzählt sie über ihre Eindrücke, die sie aus der Rolle ge
Mal spielte sie die oberste Ordnungshüterin des Universums in Sci-Fi-Abenteuern wie „Guardians of the Galaxy“, mal die Frau eines Literaturnobelpreisträgers in „The Wife“.
Unvergesslich aber wurde Glenn Close schon vor über 30 Jahren mit der legendären Messerattacke auf Michael Douglas in „Eine verhängnisvolle Affäre“. Jetzt spielt die achtfach Oscarnominierte in der erfolgreichen AgentenSerie „Tehran“(bei Apple TV+) eine Mossad-Agentin, die sich in Teheran als Psychiaterin tarnt. Wir treffen sie per Zoom: Sie trägt eine weiß-blau gemusterte Bluse, passend zum weißen Haar. Glenn Close ist zugänglich, warmherzig, nett – gar nicht so streng, wie ihre Kurzhaarfrisur und ihr scharfes Profil es suggerieren.
Das Lokalkolorit ist in „Tehran“sehr gut getroffen. Die Serie wirkt sehr authentisch, obwohl sie in Griechenland gedreht wurde. Wie haben Sie Farsi sprechen gelernt?
Glenn Close: Wir hatten in Athen viele iranische Flüchtlinge engagiert, ob als Statisten, bei der Produktion oder der Set-Deko. Mein Farsi-Lehrer oder auch die Verantwortliche für meine Kostüme waren iranische Flüchtlinge. Ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht, hörte ihren Lebensgeschichten zu. Um mich in die Rolle einzufinden, las ich auch viele Bücher über die iranische Geschichte, auch einige, die von iranischen Frauen geschrieben wurden. Mein Lieblingsbuch war „Lolita lesen in Teheran“, geschrieben von der brillanten Professorin Azar Nafisi. Selbst wenn die meisten Szenen in Athen gedreht wurden, hatte ich immer das Gefühl, mich trotzdem in Teheran zu befinden, weil ich mich so intensiv mit dem Land und seinen Menschen beschäftigt habe.
Was hat Sie an der ersten Staffel so fasziniert, dass Sie bei der zweiten mitspielen wollten?
Ich hatte die erste Staffel gar nicht gesehen, als mir die Rolle der spionierenden Psychiaterin für die Staffel zwei angeboten wurde. Ich fing dann sofort mit dem Binge Watching an und war nach kürzester Zeit total gefesselt. Aber nicht nur die Serie beeindruckte mich, sondern auch diese spannende Rolle. Was für eine Konstellation: eine britische Psychiaterin, die in Teheran lebt und für den Mossad als Geheimagentin arbeitet. Damit betrat ich völlig neues Terrain. Außerdem habe ich