»Der Trip war unser Abschied«
Der US-amerikanische Schauspieler und Produzent Channing Tatum spricht über seinen neuen Film »Dog«, in dem er auch den Tod seiner eigenen Hündin verarbeitet – der 42-Jährige hat bei dem Drama nämlich auch Regie geführt und am Drehbuch mitgeschrieben.
Als Schauspieler ist Channing Tatum seit rund 15 Jahren ein Star. „Dog – Das Glück hat vier Pfoten“(seit 19. Mai im Kino) ist nicht nur seine – zusammen mit Reid Carolin – erste Regiearbeit, sondern auch ein Denkmal für eine ganz besondere Wegbegleiterin. Mit der Geschichte eines ehemaligen traumatisierten Soldaten, der eine Militärhündin zur Beerdigung ihres gefallenen Herrchens quer durch Kalifornien fährt, erinnert er an seine eigene Hündin Lulu, die 2018 an Krebs starb.
Stimmt es, dass Sie zu Ihrem neuen Film „Dog“, den Sie als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent gleichermaßen verantworten, durch einen Roadtrip mit Ihrem eigenen Hund inspiriert wurden?
Channing Tatum: Genau, durch meine letzte Reise mit meiner geliebten Lulu. Lulu war so etwas wie mein erstes Baby, noch bevor ich tatsächlich Vater wurde. Ich hatte mein Leben lang Hunde, aber Lulu war elf Jahre lang treu an meiner Seite, und zu ihr hatte ich eine Bindung, wie ich das nie mit einem anderen Tier erlebt habe. Unser Roadtrip 2018 war unsere Abschiedsreise, denn da war sie unheilbar an Krebs erkrankt. Tatsächlich starb sie dann am Tag nach unserer Rückkehr. Diese letzten Tage damals mit ihr waren wunderschön und entsetzlich traurig gleichermaßen. Ich musste meine beste Freundin gehen lassen, in einem Moment, in dem ich ihren Trost besonders gebraucht hätte. Als ich später meinem besten Freund Reid Carolin von diesem letzten Trip berichtete, kam ihm die Idee, diese Erfahrungen filmisch zu verarbeiten.
Aber wirklich autobiografische Elemente lassen sich in dem Film nicht finden, oder?
Eigentlich nicht, darauf haben wir bewusst verzichtet. Meine Figur hat jedenfalls nicht viel mit mir selbst gemein, was schon damit anfängt, dass ich einen Ex-Soldaten spiele, aber persönlich nie bei der Armee war. Zudem ist die Geschichte im Film nicht so traurig wie meine. Aber natürlich sind die Themen des Films für mich sehr persönlich, allen voran diese ungewöhnliche Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Oder auch der Aufbruch in einen Lebensabschnitt, auf den man sich einlassen muss, auch wenn man nicht genau weiß, was einen erwartet.
In Ihrem Fall meinen Sie: einen Lebensabschnitt ohne Lulu?
Ich brauchte meine beste Freundin