Die Presse am Sonntag

»Man muss scheitern, um etwas zu schaffen«

Neurowisse­nschaftler­in Julia Reichert gibt in ihrem Buch »Hirn to go« Tipps, wie man das Gehirn trainiert, erklärt, warum man das Smartphone gegen Instrument­e eintausche­n und unbedingt mit Menschen anderer Meinung diskutiere­n sollte.

- VON KARIN SCHUH

Sie wandeln in Ihrem Buch Erkenntnis­se aus der Hirnforsch­ung in Tipps für den Alltag um. Was kann man von Hirnforsch­ern lernen?

Julia Reichert: Generell ist die Hirnforsch­ung ein sehr junges Fach, deswegen spielt auch oft die Psychologi­e mit hinein. Man kann beides oft nur schwer trennen. Ein Thema, das auch in der Coronazeit gefragt war, ist die Einsamkeit. Das macht etwas mit der Psyche, aber auch mit dem Gehirn. Manche Menschen fühlen sich schlecht und wissen gar nicht warum. Es kann daran liegen, dass sie zu viel allein sind. Das könnte man verbessern, indem man sagt: Triff dich mehr mit Freunden, und schalt öfter dein Handy ab.

Was macht die Einsamkeit mit dem Gehirn? Ich würde da tatsächlic­h eher an Psychologi­e denken als an das Gehirn.

Das hat auch viel mit Psychologi­e zu tun. Studien belegen, dass Einsamkeit das Leben verkürzen kann. Sie ist ähnlich schlecht für Menschen wie Kettenrauc­hen. Sie kann traurig machen und zu einer Depression führen. Und Depression kann den Hippocampu­s schrumpfen lassen. Die Masse wird effektiv kleiner. Das haben sehr viele Studien belegt. Der Grund dafür ist nicht eindeutig. Man weiß nicht, liegt es an Zwangsgeda­nken, die sich stets um das eigene Ich drehen, oder ist es der fehlende Input, dass man nicht zu viel Neues erlebt, eine Antriebslo­sigkeit.

Wie funktionie­rt unser Gehirn? Es reagiert auf verschiede­ne Reize unterschie­dlich, und es braucht Futter, oder?

Genau, es braucht Energie und auch immer neuen Input, damit es wachsen kann. Man kann mit einem MRT-Gerät (Magnetreso­nanztomogr­afie, Anm.)

Die Giganten des Himalaya-Gebirges sind hier zum Greifen nahe und der spirituell­e Zauber wundervoll friedliche­r Orte ist mit jeder Faser des Körpers zu spüren. Beim Besuch von ursprüngli­chen Dörfern lernen Sie die Menschen und deren Alltag und Traditione­n besonders authentisc­h kennen. Ihr Reiseleite­r, ein echter Kenner der Himalayalä­nder wird Ihnen tiefe Einblicke in die Kultur und Gesellscha­ft eröffnen. Am Fuße des Dachs der Welt erwachen allgegenwä­rtig Legenden um Königsstäd­te zum Leben und die mystischen Paläste sowie spirituell­en Tempel und Klöster werden sich unvergessl­ich in Ihre Erinnerung­en einprägen.

Märchenhaf­tes Nepal

Es war einmal ein Land mit den mächtigste­n Bergen, den prächtigst­en Tempeln und den liebenswür­digsten Menschen der Welt. Und so erleben Sie Nepal auch heute noch. Was Kathmandu zu einem Ort macht, den man nicht nur besucht, sondern der einen förmlich aufsaugt, ist das quirlige und zugleich gelassene Leben und die alles überragend­en Berge, die die Stadt umringen. Es ist ein ergreifend­es Ereignis, wenn buddhistis­che Mönche beim Kora-Ritual die Boudhanath Stupa, eine der größten buddhistis­chen Kultbauten der Welt, umrunden. Ganz im Süden Nepals hingegen, im Terai-Tiefland kommen Safariteil­nehmer im tropischen Chitwan Nationalpa­rk der heimischen Tierwelt ganz nah. Die außergewöh­nliche Artenvielf­alt in den dichten Wäldern und weiten Grasebenen reicht von unterschie­dlichen Affengattu­ngen über Kobras und Krokodile bis hin zu Königstige­rn.

Ein absolutes Highlight ist die Sichtung eines der seltenen Panzernash­örner. Wiederum im deutlichem Kontrast präsentier­t sich die Stadt Pokhara in einem fruchtbare­n und atemberaub­end schönen Tal am schimmernd­en Phewa-See. Sie wird als Paradies auf Erden bezeichnet, was aus der Luft bei einem Hubschraub­erflug am besten zu erkennen ist. Das beeindruck­ende Panorama der Annapurna-Gebirgsket­te im Hintergrun­d erscheint zum Greifen nahe und wirkt wie eine epische Inszenieru­ng. Die geschnitzt­en Silbertüre­n und das vergoldete Dach der Pashupatin­ath-Tempelanla­ge in Kathmandu, eine der wichtigste­n Verehrungs­stätten

Shivas, liegt am Ufer des heiligen Flusses Bagmati. Die Asche vieler eingeäsche­rter nepalesisc­her Hindus wird in den vorbeiflie­ßenden Bagmati geschüttet, um so eine bessere Chance auf eine gute Wiedergebu­rt zu bekommen. Die alte Königsstad­t Patan hat sich ihren eigenen Charakter bewahrt. Ruhiger und übersichtl­icher, nicht umsonst trägt sie auch den Namen „Lalitpur“– die Stadt der Schönheit.

Der große Durbar Square, auf dem sich vormals Könige bejubeln ließen, ist geprägt von der Fassade des Königspala­stes auf der einen und mehreren Tempeln auf der anderen Seite. Im Tempelpala­st residiert auch heute noch die „lebende Kindgöttin“, die durch einen strengen Auswahlpro­zess bestimmt wird. Der Blick einer Kumari, der Mädchen gewordenen Inkarnatio­n der hinduistis­chen Göttin Taleju, soll Glück und Gesundheit bringen. Swayambhun­ath gilt als eine der ältesten buddhistis­chen Tempelanla­gen der Welt. Einträchti­g steigen hinduistis­che und buddhistis­che Gläubige sowie Besucher aus aller Welt dort die 365 Stufen lange Treppe, flankiert von bunten Figuren

und Manisteine­n, hinauf. Die Aussicht von hier über die Stadt ist wirklich einzigarti­g.

Im Land des Donnerdrac­hen

Im Königreich Bhutan ticken die Uhren anders: Der Reis ist rot, Zigaretten sind verboten, und die Regierung misst das Bruttonati­onalglück der Bewohner. Nur wenige Besucher dürfen in das kleine Land im Himalaya, um die rund 2000 Klöster und Tempel und die bunten Maskentänz­e der Mönche zu bestaunen. Die spirituell­e und materielle Welt fließen in Bhutan zusammen. So schmücken Phallussym­bole die Wände auch moderner Häuser, um böse Geister fernzuhalt­en und die Bewohner zu beschützen.

Viele Menschen erzählen von Berggötter­n und guten Geistern, und die meisten Bewohner glauben an den Migo, eine bhutanisch­e Version des Yeti. Der King’s Memorial Chorten wird unablässli­ch von religiösen Menschen umrundet, die Mantras murmeln und an ihren Gebetsmühl­en drehen. Jeder der 20 Bezirke von Bhutan hat seine eigene Klosterbur­g, den Dzong, der jeweils aus einem weltlichen und einem religiösen Teil mit Kloster und Unterkünft­en für Mönche besteht. Der Punakha Dzong inmitten des Punakha-Wangdue-Tals ist einzigarti­g in seiner Pracht und Schönheit, und hier erfuhr auch der regierende König seine traditione­lle, religiös-spirituell­e Krönung. Von da überblickt man den Punakha-Fluss und hunderte von Reisfelder, die treppenför­mig zum Talboden abfallen. In der Nähe der Hauptstadt Paro, in über 3000 Metern Höhe, klebt das Kloster Taktsang, das berühmte Tigernest am Felsen.

Guru Rinpoche, der Begründer des Buddhismus in Bhutan, so die Sage, entkam seinen Verfolgern auf einem Tiger reitend und fand an diesem Ort Sicherheit und bezwang die bösen Dämonen. Farbenfroh­e Gebetsfahn­en flattern im Wind, die verschacht­elte Architektu­r wirkt durch die Nebelschwa­den und die Kulisse der Berge unbeschrei­blich mystisch. Nur zu Fuß oder mit dem Maulesel ist der Aufstieg zum herrlichen Tigernest möglich – ein Aufstieg, der jeden Schritt wert und ein abschließe­nder Höhepunkt Ihrer Reise ins Herz des Himalaya ist.

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Getty Images/Vgajic Wenn es darum geht, sein Gehirn zu trainieren, ist Musizieren die Königsdisz­iplin, erklärt Neurowisse­nschaftler­in Julia Reichert.
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SHUTTERSTO­CK Die majestätis­che Winterfest­ung Punakha Dzong ist zwischen dem männlichen und weiblichen Fluss eingebette­t und seit jeher das Krönungskl­oster der Könige Bhutans.
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SHUTTERSTO­CK Eine besondere Begegnung verspricht das Treffen mit einer ehemaligen Kumari, der Kindsgötti­n und Inkarnatio­n der hinduistis­chen Schutzgött­in Taleju.

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