Der verheißungsvolle
Die Ära Ralf Rangnick als ÖFB-Teamchef begann mit einem Paukenschlag. Das 3:0 von Kroatien weckt Hoffnungen. Vorerst bleibt es aber nur ein Startschuss.
Wenn Kroatiens hochdekorierte Fußballer nach einem Heimspiel von den eigenen enttäuschten Fans gnadenlos ausgepfiffen werden, dann hat man als Gegner einiges richtig gemacht. Zlatko Dalic´, Teamchef des Vizeweltmeisters, entschuldigte sich noch im Stadion Gradski vrt von Osijek nach Schlusspfiff für das ernüchternde 0:3, in das Kroatien nicht gegen eine der Fußball-Großmächte der vergangenen Jahre, sondern gegen Österreich geschlittert war. Jenes Österreich, das die WM-Qualifikation für Katar leichtfertig verspielt hatte und unter Franco Foda viereinhalb Jahre auf der Suche nach der eigenen Identität nie wirklich fündig wurde.
Pfiffe für Kroatiens Fußballer: Österreich hat in Osijek einiges richtig gemacht.
Doch um schonungslos ehrlich zu sein: Der Auftakt zur Nations League hätte auch gänzlich anders verlaufen können. Nämlich dann, wenn Kroatien eine seiner guten Torchancen in den ersten 30 Minuten zur Führung genutzt hätte. Weil der Konjunktiv aber keine Spiele gewinnt und Österreich nach der Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette Zugriff auf dieses Spiel bekam, sah man bei den ÖFBKickern nach 90 Minuten in erschöpfte, aber glückliche Gesichter.
Was Foda Zeit seiner TeamchefKarriere in sieben Begegnungen nie gelingen sollte, erledigte Nachfolger Ralf Rangnick in Kroatien gleich auf Anhieb: Ein Pflichtspielsieg gegen eine besser klassierte Mannschaft. Österreich, in der Fifa-Weltrangliste auf Platz 34 abgestürzt, hatte den Vergleich mit der Nummer 16 nach einer Stunde frühzeitig für sich entschieden.
Zur Erinnerung: Österreichs Mannschaft hatte nur vier gemeinsame Trainingstage in Bad Tatzmannsdorf, um sich mit Rangnicks Spielidee und Vorstellungen vertraut zu machen. Natürlich waren in Osijek da und dort Abstimmungsprobleme zu erkennen, sie waren absolut nachvollziehbar. Xaver Schlager meinte: „Mit der kurzen Vorbereitungszeit war das Pressing noch nicht ideal.“
Was bei Vereinen über
Wochen und Monate in täglichen Trainings einstudiert