Die Presse am Sonntag

Der verheißung­svolle

Die Ära Ralf Rangnick als ÖFB-Teamchef begann mit einem Paukenschl­ag. Das 3:0 von Kroatien weckt Hoffnungen. Vorerst bleibt es aber nur ein Startschus­s.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Wenn Kroatiens hochdekori­erte Fußballer nach einem Heimspiel von den eigenen enttäuscht­en Fans gnadenlos ausgepfiff­en werden, dann hat man als Gegner einiges richtig gemacht. Zlatko Dalic´, Teamchef des Vizeweltme­isters, entschuldi­gte sich noch im Stadion Gradski vrt von Osijek nach Schlusspfi­ff für das ernüchtern­de 0:3, in das Kroatien nicht gegen eine der Fußball-Großmächte der vergangene­n Jahre, sondern gegen Österreich geschlitte­rt war. Jenes Österreich, das die WM-Qualifikat­ion für Katar leichtfert­ig verspielt hatte und unter Franco Foda viereinhal­b Jahre auf der Suche nach der eigenen Identität nie wirklich fündig wurde.

Pfiffe für Kroatiens Fußballer: Österreich hat in Osijek einiges richtig gemacht.

Doch um schonungsl­os ehrlich zu sein: Der Auftakt zur Nations League hätte auch gänzlich anders verlaufen können. Nämlich dann, wenn Kroatien eine seiner guten Torchancen in den ersten 30 Minuten zur Führung genutzt hätte. Weil der Konjunktiv aber keine Spiele gewinnt und Österreich nach der Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererabwe­hrkette Zugriff auf dieses Spiel bekam, sah man bei den ÖFBKickern nach 90 Minuten in erschöpfte, aber glückliche Gesichter.

Was Foda Zeit seiner TeamchefKa­rriere in sieben Begegnunge­n nie gelingen sollte, erledigte Nachfolger Ralf Rangnick in Kroatien gleich auf Anhieb: Ein Pflichtspi­elsieg gegen eine besser klassierte Mannschaft. Österreich, in der Fifa-Weltrangli­ste auf Platz 34 abgestürzt, hatte den Vergleich mit der Nummer 16 nach einer Stunde frühzeitig für sich entschiede­n.

Zur Erinnerung: Österreich­s Mannschaft hatte nur vier gemeinsame Trainingst­age in Bad Tatzmannsd­orf, um sich mit Rangnicks Spielidee und Vorstellun­gen vertraut zu machen. Natürlich waren in Osijek da und dort Abstimmung­sprobleme zu erkennen, sie waren absolut nachvollzi­ehbar. Xaver Schlager meinte: „Mit der kurzen Vorbereitu­ngszeit war das Pressing noch nicht ideal.“

Was bei Vereinen über

Wochen und Monate in täglichen Trainings einstudier­t

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APA / Robert Jaeger Vorbereite­r und Vollstreck­er: Maximilian Wöber und Torschütze Michael Gregoritsc­h (r.) nach dem 2:0.
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