Sie zeigt jetzt, was sie will
Maggie Rogers: »Want Want«. Es ist alles wieder da aus der Mitte der Neunziger: die engen, transparenten Oberteile, die Sneakers mit Plateausohle, bauchfreie T-Shirts. „If you wanna be my lover, you have got to give“, sangen die Spice Girls in „Wannabe“1996. An diesen Hit fühlt man sich erinnert bei „Want Want“, allein wegen des Titels. Beide Songs handeln (auch) von Sex, doch während die Spice Girls Bedingungen stellten, geht es bei Rogers um ihr eigenes Begehren: „If you got another hour, I want all of it“, singt sie. Sie demonstriert ihr neues Selbstbewusstsein, aber ihre „attitude“ist weniger trotzig als jene der Spice Girls oder eines Liam Gallagher, mit dem Rogers die Frisur teilt. Sensibler, gereifter. Mit knapp 20 wurde Rogers plötzlich bekannt und hofiert, zog sich dann zurück und studierte (Harvard!). Nun hat sie keine Angst mehr, sich ihren Platz zu nehmen, sagt sie. Oder zu zeigen, was sie will – im transparenten Oberteil, eh klar.