Die Presse am Sonntag

Biden verärgert Ukraine

Ukraine. Laut US-Präsident Biden hat Selenskij US-Warnungen vor einem Einmarsch ignoriert. Kiew reagiert verstimmt.

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Kiew. Der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskij hat Warnungen vor einem russischen Einmarsch kurz vor Kriegsbegi­nn laut dem US-Präsidente­n Joe Biden ignoriert. Es habe „keinen Zweifel daran gegeben, dass Russland über die Grenze gehen“würde, sagte Biden bei einer Veranstalt­ung in Los Angeles am Freitag: „Selenskij wollte das nicht hören, und viele andere auch nicht.“Die politische Führung in Kiew reagierte verstimmt auf die Äußerungen Bidens.

Positiver reagierte Selenskij auf den Besuch von EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen, die am Samstag zu Gesprächen über den EU-Beitrittsa­ntrag

ÜBERBLICK

Ein seit Donnerstag mit sieben Personen an Bord vermisster Hubschraub­er ist am Samstag in Italien lokalisier­t worden. Das Wrack des Fluggeräts wurde auf einer Höhe von 1922 Metern am Apennin gefunden. Fünf Leichen wurden bisher identifizi­ert, teilten die Behörden mit. An Bord waren, neben dem italienisc­hen Piloten aus Padua, zwei libanesisc­he und vier türkische Manager.

Ein 50-jähriger Wiener wird als mutmaßlich­er Drogenpate weltweit gesucht. Das gab die Polizei am Samstag bekannt. Der Verdächtig­e, Martin S., hatte laut Polizeiang­aben zwei Jahre lang kiloweise Suchtgift im Darknet verkauft. Insgesamt soll der Verdächtig­e etwa 11.500 Suchtgiftb­estellunge­n über das Internet abgewickel­t haben.

der Ukraine in Kiew eingetroff­en ist. Sie erörtert unter anderem noch offene Punkte des ukrainisch­en Aufnahmege­suchs.

Gleichzeit­ig wurden aus der Ostukraine anhaltend schwere Kämpfe gemeldet, im russisch besetzten Mariupol sind nach ukrainisch­en Angaben nun Seuchen ausgebroch­en. In der Hafenstadt gebe es einen Cholera- und Ruhrausbru­ch, sagte Bürgermeis­ter Wadym Bojtschenk­o, der sich außerhalb der Stadt aufhält: „Der Krieg, der mehr als 20.000 Menschen das Leben gekostet hat, wird mit diesen Infektions­ausbrüchen leider die Leben weiterer Tausender Menschen in Mariupol fordern.“

Der Spitzenkan­didat der Tiroler Grünen für die Landtagswa­hl im ersten Quartal des kommenden Jahres heißt Gebi Mair. Der 38-jährige Klubobmann entschied am Samstag eine Onlinewahl unter Parteimitg­liedern für sich. Auch bei den Türkisen in Kärnten wurde am Samstag gewählt: ÖVP-Landesobma­nn Martin Gruber wurde mit 99,64 Prozent wieder in seiner Funktion bestätigt.

Trotz Diskussion­en wegen der Ausladung der autoritäre­n Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua zum AmerikaGip­fel haben sich zahlreiche Länder auf eine Erklärung zur Migration geeinigt: Lebensbedi­ngungen in Herkunftsl­ändern sollen verbessert, legale Arbeitsmig­ration erleichter­t und der Kampf gegen Schlepper forciert werden.

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