Die Presse am Sonntag

Der nächste Schritt auf der Karrierele­iter

Saˇsa Kalajdˇzi´c, Konrad Laimer, Christoph Baumgartne­r: Welche Nationalte­amspieler blicken in eine ungewisse Vereinszuk­unft? Der Poker hat längst begonnen.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Tore, Assists, Laufwerte, gewonnene Zweikämpfe oder von Torhütern vereitelte Großchance­n: Nach einer Saison werden Statistike­n von Spielern und Managern besonders gern bemüht, wenn es darum geht, in Zukunft ein noch besser dotiertes Arbeitspap­ier bei einem noch renommiert­eren Klub zu unterschre­iben.

Unter den Spielern der österreich­ischen Nationalma­nnschaft verlangen einige Fragen nach Antworten. Wo geht Sasˇa Kalajdzˇic´ in der kommenden Saison auf Torjagd? Zieht es Konrad Laimer tatsächlic­h zu den Bayern? Und: Verlässt Christoph Baumgartne­r Hoffenheim und wechselt nach Spanien?

Der 25-jährige Dauerläufe­r nutzt dieser Tage auch die Bühne Nationalte­am, um nochmals Werbung in eigener Sache zu betreiben. Nötig hätte Laimer diese nicht mehr. Die Qualitäten des Salzburger­s sind über die Grenzen Leipzigs hinweg bekannt. Nach fünf Jahren in Sachsen macht der Mittelfeld­spieler keinen Hehl daraus, sich im Sommer verändern zu wollen. Es sei „durchaus möglich“, dass er nächste Saison nicht mehr bei RB spiele. So klingt Abschied. Leipzig kann nur noch im Sommer mit Laimer (Marktwert: 26 Mio. Euro) Geld verdienen, der Vertrag läuft 2023 aus.

Laut „Bild“soll dieser bis 30. Juni eine Ausstiegsk­lausel über 35 Millionen Euro beinhalten, danach ist ein Verkauf frei verhandelb­ar. Interessen­ten dürften sich also bis Juli gedulden, erwartet wird eine Ablöse im Bereich von 20 Millionen Euro. Laimer jedenfalls wirkt bereit für den nächsten Schritt. Interesse vernimmt man aus München (Trainer Nagelsmann ist bekennende­r Laimer-Fan) und von Manchester United.

Seit 2017 lief Florian Grillitsch für die TSG Hoffenheim auf, eine Verlängeru­ng bei den Deutschen lehnte der Mittelfeld­spieler aber ab. Wie Laimer fühlt sich auch Grillitsch zu Höherem berufen, ablösefrei­e Spieler sind für den Markt besonders interessan­t. Arsenal, Everton, Lazio Rom, Leeds United – im Zusammenha­ng mit Grillitsch fielen in den vergangene­n Wochen die Namen etlicher Klubs. In Pole-Position scheint nun ein Kultklub der Serie A: AC Fiorentina.

Florenz und Grillitsch sollen sich bereits mündlich auf einen Vierjahres­vertrag geeinigt haben, der Niederöste­rreicher demnach jährliche rund zwei Millionen Euro brutto verdienen. Grillitsch wäre mit einem

Engagement beim Siebenten der abgelaufen­en Serie-A-Saison neben Marko Arnautovic´ (Bologna) der zweite ÖFB-Teamspiele­r, der in Italien unter Vertrag steht.

Konrad Laimer

Florian Grillitsch

Saˇsa Kalajdˇzi´c

Mit Stuttgart am letzten Spieltag den Abstieg aus der Bundesliga abgewendet, hofft der VFB auf den Verbleib seines Top-Stürmers. Dieser scheint allerdings sehr unwahrsche­inlich. Neben Interessen­ten aus England (Tottenham, Newcastle) und Italien (AS Roma) mischen vor allem Bundesliga­klubs mit: allen voran Bayern München und Borussia Dortmund. Da wie dort müsste Kalajdzˇic´ sehr große Fußstapfen ausfüllen.

Bei den Bayern wäre der 24-Jährige als Ersatz für den auf einen Wechsel drängenden Robert Lewandowsk­i vorgesehen. Im BVB-Sturm sollte er an der Seite von Neuzugang Karim Adeyemi Torjäger Erling Haaland (Manchester City) vergessen machen. Dortmund scheint aktuell die besten Karten im Transferpo­ker zu haben. Ab 20. Juni, nach Kalajdzˇic´s Urlaub, sollen die Gespräche aufgenomme­n werden. Kolportier­t wird eine Ablöse von 25 Millionen Euro.

Christoph Baumgartne­r

Bereits nach der Euro im vergangene­n Sommer – Baumgartne­r schoss das entscheide­nde 1:0 zum Achtelfina­leaufstieg gegen die Ukraine – wurde über einen möglichen Wechsel des Offensivsp­ielers diskutiert. Der 22-Jährige aber hatte sich im März 2021 frühzeitig für eine Vertragsve­rlängerung bei Hoffenheim (bis 2025) entschiede­n, eine Ausstiegsk­lausel (30 Millionen Euro) soll einen Transfer aber wahrschein­licher machen.

Wirklich konkret wurde es bislang nicht, das Interesse aus Spanien (Atle´tico Madrid, FC Sevilla) und England (Liverpool, Manchester United) blieb nur lose. Baumgartne­r kann sich einen Wechsel gut vorstellen: „Man darf den richtigen Moment nicht verpassen.“

Das Torhüter-Trio

Heinz Lindner (Basel), Patrick Pentz (Austria) und Martin Fraisl (Schalke): Sie alle sind aus unterschie­dlichen Gründen auf Klubsuche. Für Torhüter gestaltet sich diese oft besonders komplizier­t. Wer auch immer aus diesem Trio die beste Lösung findet und bei seinem neuen Verein Stammspiel­er wird, hat sehr gute Karten, sich auch als Nummer eins im ÖFB-Team zu etablieren.

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APA Nicht nur Gegenspiel­er, auch Topklubs sind auf der Jagd nach Konrad Laimer.

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