Blattlinie
Niederösterreich wird 100, die etwas anderen WGs und das Ende der Globalisierung.
Wonn’s laft, dann laft’s. Ein Satz, der derzeit Leitspruch von Johanna Mikl-Leitner sein könnte. Während in so gut wie allen anderen schwarz geführten Bundesländern gerade eher unruhige Zeiten herrschen – Stichwort: Staffel-Übergaben der Alt-Landeshauptmänner oder Inseratenprobleme –, bleibt ein schwarzes Bundesland aus den Schlagzeilen draußen und feiert stattdessen. Niederösterreich begeht dieses Jahr seinen 100. Geburtstag als eigenständiges Bundesland. Und die unumstrittene Mikl-Leitner, auch schon wieder fünf Jahre Landeshauptfrau, feiert mit. Eva Walisch hat zum Hunderter von Niederösterreich eine Landvermessung in acht Etappen verfasst (Seiten 10, 11). Auf einen Punkt kann man das Bundesland eher schwer reduzieren. Es ist das Land der Pendler, der Bauern, der Industrie, des Weines und eben auch das Land der ÖVP. Hochgebiet des Speckgürtels wäre mir noch eingefallen, aber das steckt bei den Pendlern wohl drin.
Was tun, wenn man Langzeitsingle ist, wenn die Kinder mit Mitte/Ende 40 aus dem Haus sind oder man auch als junger Mensch schön wohnen will, aber leistbar? Immer mehr Menschen suchen heute aus verschiedenen Gründen Anschluss und Gleichgesinnte, um in einer WG oder in neuen gemeinschaftlichen Wohnformen zu leben. Anna Gabriel und Eva Winroither erzählen von Menschen, die noch gar nicht alt sind und dennoch dem Motto des französischen Romans „Zusammen ist man weniger allein“folgen. Über ein altes Konzept in ganz neuen Spielarten.
Und ob die aktuelle Lage zwischen (Post-)Pandemieblues und Ukraine-Krieg womöglich zur Folge hat, dass die Globalisierung gebremst wird, und welches Folgen das für den Welthandel haben könnte, fragt sich Kollege Aloysius Widmann im Wirtschaftsteil. Wir wünschen einen wunderschönen Sonntag mit spannender Lektüre!