Vom Bierbrunnen in Richtung Tapetentür
Marco Pogo macht aus Spaß endgültig Ernst: Musiker Dominik Wlazny bewirbt sich für das höchste Amt im Staat.
Gerade so erfüllt Musiker und Kabarettist Marco Pogo alias Dominik Wlazny die erste der beiden Anforderungen für die Wahl, die ihn im Herbst in die Hofburg führen soll. Der studierte Mediziner, der seine Arztkarriere zugunsten seiner Band Turbobier an den Nagel hängte, wurde erst im Dezember 35 Jahre alt. Seine nicht ganz ernst gemeinte Politkarriere startete er 2015 mit der Gründung der Bierpartei, mit der er bei der Wien-Wahl 2020 mit Forderungen nach einem bedingungslosen Grundfassl oder „Make Wien dicht again“für Belustigung sorgte. Auf Social Media generierte er so die meisten Interaktionen. Nach der Wahl hieß es dann tatsächlich: Aus Bier wird Ernst. 16.000 Stimmen brachten elf Bezirksmandate bzw. 1,8 Prozent. Er selbst ist seither in Wien Simmering Bezirksrat.
Sein Ziel für den Wahlkampf, den er ohne nennenswertes Budget bestreitet, lautet vorerst, die zweite Hürde zu stemmen: Er braucht 6000 Unterstützungserklärungen. Das sei angesichts der Tatsache, dass diese bei der jeweiligen Heimatgemeinde beantragt und per Post an ihn retourniert werden müssen, eine „Mammutaufgabe“. Ein Wahlziel zu nennen sei deshalb „unseriös“, wie er zur „Presse am Sonntag“sagt.