Haider-Fan will Österreich »Grosz again« machen
So Gerald Grosz antritt, könnte der verhaltensauffällige Kurzzeit-BZÖ-Chef die Freiheitlichen Stimmen kosten.
Gerald Grosz hat eine gewisse Begabung zur Provokation, das wissen nicht nur die Seher seines Stammsenders OE24, sondern auch der frühere SPÖ-Abgeordnete Christian Faul. 2009 donnerte dieser, nach Zwischenrufen von Grosz, dem BZÖ-Mann eine Schimpftirade entgegen – vom Rednerpult des Nationalrates aus. Grosz sei „genau um den Schädel zu klein, in dem das Hirn sein sollte“und „Sternzeichen Krokodil: große Pappn, kleines Hirn“. Der Eklat sorgte für landesweite Schlagzeilen. Normalerweise ist es übrigens Grosz, der austeilt: Er wettert in seinen teils schrägen Videos gegen Medien, „Corona-Wahn“und Nato, er verteidigt „vermeintliche Putin-Versteher und Corona-Leugner“. Grosz entstammt dem rechten Lager: In den 1990er-Jahren dockte der heute 45-Jährige bei der FPÖ-Jugend an, bald wurde er parlamentarischer Mitarbeiter der späteren Ministerin Beate Hartinger-Klein und Pressesprecher von Herbert Haupt. Im Parlament saß der Haider-Mann, er stiftete sogar eine Haider-Medaille, für das BZÖ – dessen Chef er 2013 bis 2015 war. Neuerdings hausiert der Steirer, der zwei Beraterfirmen hat und mehrere Bücher schrieb, mit dem Spruch „Make Austria Grosz Again“– ob das der Slogan einer Hofburg-Kampagne ist, erklärt er am Dienstag.