Zauber Namibias und Genuss am Kap
Von den höchsten Dünen der Welt zum schönsten Ende der Welt.
Die endlose Weite der Wüste, die höchsten Dünen der Welt und einer der artenreichsten und landschaftlich einzigartigsten Nationalparks machen den besonderen Reiz Namibias aus. Es ist ein Land der Extreme: extrem dünn besiedelt, extrem trocken und extrem schön. Alles Leben in der ältesten Wüstenregion unseres Planeten, ob Bäume, Tiere oder Menschen, muss sich hier den unwirtlichen Verhältnissen anpassen. Koloniales Erbe mischt sich mit den Traditionen der Ureinwohner. Jede Region hat ihren besonderen, unverwechselbaren Charakter. Die roten Dünen der Kalahari im Landesinneren leuchten nicht nur bei Sonnenuntergang dunkelrot. Sand ist hier allgegenwärtig, geformt zu gigantischen Wällen oder staubig knirschend unter den Füßen. Und genau dort hat sich der Stamm der San, die Ureinwohner des südlichen Afrikas, verfolgt von den Kolonialisten ein letztes Rückzugsgebiet geschaffen. Bis zu 2000 Jahre alte Felszeichnungen sind Zeugen der ursprünglichen Lebensweise der San als Jäger und Sammler. Die Namibwüste wiederum zieht sich direkt am Atlantik entlang. Ein Muss für jeden Besucher ist Sossusvlei. Inmitten von teilweise 300 Meter hohen Sanddünen ragen hier wie versteinert wirkende, abgestorbene Bäume spektakulär aus der beigen Salz-Tonpfanne. Diese archaische Landschaft zieht unweigerlich in ihren Bann und lässt jedes Fotografenherz höher schlagen. Im Norden liegt der Etosha Nationalpark. Der Name stammt aus der Ovambo Sprache und bedeutet „großer weißer Platz“. Die Salzpfanne war einst der Boden eines großen Binnensees und umfasst etwa ein Viertel des gesamten Nationalparkareals. Hier erwartet Besucher ein unglaublicher Artenreichtum, der seinesgleichen sucht und Begegnungen mit Afrikas Tierwelt aus nächster Nähe möglich macht. So kann man hier das ganze Jahr über die ikonischen Säugetiere Afrikas – Elefant, Nashorn, Löwe und Leopard entdecken. Aber auch große Zebra- und Antilopenherden sind ein besonderer Anblick. Giraffen streifen über die weiten Ebenen der Etosha Pfanne, Schakal und Strauß kreuzen den Weg, Gnus und Oryx ruhen im Schatten der Akazien. Einen weiteren extremen Kontrast bietet das schönste Ende der Welt – die Kapregion in Südafrika. Kapstadt, die älteste Stadt des Landes, ist ein echtes Juwel. Von zwei Ozeanen eingeschlossen, am Fuße des Tafelbergs und mit einem von Weinbergen verzierten Hinterland ist Kapstadt unvergleichlich und immer wieder ein Erlebnis. Nicht minder interessant ist die multikulturelle Gesellschaft, die während der vergangenen Jahrhunderte so viel erlitten, erlebt und geschaffen hat. In der pulsierenden Metropole gibt es viel zu entdecken, von grandiosen Museen über hippe Stadtviertel bis hin zu außergewöhnlicher Kulinarik. Jedes Weinbauland hat seine Superlative, für Südafrika ist es die Region Stellenbosch mit ihren Weinbergen zu Füßen der Granitmassive wie dem Simonsberg. Seit dem 17. Jahrhundert gedeihen rund um die historische Stadt Stellenbosch elegante Spitzenweine. Ein Hauch von Salz liegt in der Luft, denn wenn man hier unterwegs ist, scheint man den rauen, wilden Ozean noch riechen und schmecken zu können.
Kabarettstar Helmut Qualtinger hat für seine practical jokes, über die ganz Wien lacht, immer wieder gute Ideen. Eines Nachts ruft er bei der Opernballgräfin Christl Schönfeldt an. Mit verstellter Stimme, als durch die Klatschspalten bekannter Industrieller aus Brasilien, als Signor Francisco Pignatari. Obwohl längst Ende sechzig, nennt er sich selbst liebevoll Baby Pignatari. Er benötige eine Loge für den restlos ausverkauften Opernball, fleht er deren Organisatorin an. Er wolle Wien, Wein und Walzer in Begleitung seiner Geliebten Ira von Fürstenberg genießen, aber vor allem auch Geschäfte mit der verstaatlichten Industrie finalisieren.
Ballmutter Schönfeldt reserviert dem schwerreichen Unternehmer die erste Loge rechts neben der Regierungsmittelloge. Ein Sektionschef des Innenministeriums muss diese samt Entourage für den Gast aus Südamerika räumen. Der Beamte beschwert sich bei seinem Minister: „Also wirklich, Pardon, ein Skandal! Für ein Baby aus dem Urwald muss i’ mei’ Loge hergeben!“Am nächsten Morgen klärt sich Qualtingers Spaß auf . . .
Eleganz und Extravaganz prägen schon immer den glänzenden gesellschaftlichen Höhepunkt Wiens – den Opernball. Ein Vierteljahrhundert lang organisiert Christl Schönfeldt das rauschende Fest. Voller Esprit, Stil und Souveränität entwickelt sie sich zur längstdienenden Opernballmutter. Eine Grande Dame.
Wehmütig erinnert sie sich später an das „große Fest nach all den schrecklichen Jahren, alle waren in freudiger Hochstimmung. Es war glanzvoll, erhebend und sofort ein Ball von Weltformat“. Am 9. Februar 1956, es ist der erste Ball nach der Wiedereröffnung der Staatsoper. Ein Paar Würstel kostet damals umgerechnet 73 Cent, eine Flasche Sekt 1,45 Euro.
Ein Jahr zuvor engagiert sie Direktor Karl Böhm als persönliche Referentin. Sie gestaltet Programmhefte und fällt durch ihr Organisationstalent auf: Zwei Orchestermitglieder fragen Schönfeldt, ob sie den PhilharmonikerBall 1954 planen wolle. Freudig sagt sie zu. Danach folgen 25 aufregende Jahre Organisation des Opernballs.
Es ist ein Fest, dessen oberstes Ziel es laut Nachrichtenmagazin „Spiegel“ist, „den Traum vom Biedermeier zu kultivieren“. Der für Schönfeldt schönste Ball – dessen Anfänge in die Zeit des Wiener Kongresses reichen und 1877 erstmals als „Hofopern-Soire´e“stattfindet – ist 1979. Als sie das begeisterte spanische Königspaar begrüßen darf.
Von Beginn an ist die größte Herausforderung, hundert Logen – bei mehr als 500 Anfragen – den richtigen Gästen zu versprechen. Bei einem Besuch in der Mailänder Scala bewundert Schönfeldt die mit Blumen geschmückten Logen: Die Idee der Buketts für den Opernball, 14.000 Nelken als Geschenk aus Italien, ist geboren.
Die als Christine Elisabeth Arnold Geborene wird unmittelbar nach ihrer Promotion Sekretärin des Ordinarius für Musikwissenschaft, nach Kriegsende freie Mitarbeiterin der Ravag, der ersten österreichischen Rundfunkgesellschaft. Bald wird sie vom Kulturoffizier der USBesatzungsmacht Ernst Haeusserman beim Sender Rot-Weiß-Rot engagiert, wo sie das Musikstudio aufbaut. Später gründet sie gemeinsam mit der Schauspielerin Hilde Wagener den Verein Künstler helfen Künstlern, dessen Präsidentin sie auch viel Jahre lang ist.
1947 heiratet sie einen als Carl Reichsgraf von Schönfeldt geborenen
Nachrichtensprecher. Unter dem Pseudonym Rudolf Hornegg wird er Jahrzehnte vor der Millionenshow der erste Quizmaster des ORF. Ab September 1958 wartet man mehr als fünfzehn Jahre lang gebannt, ob sich jemand schwitzend in den stickig-engen Kabinen die berüchtigte „Quiz 21“-Elferfrage zutraut. Nachdem der adelige Quizonkel die Spielkarten mit den geflügelten Worten „Jetzt machen wir eine ordentliche Mischkulanz“durchmischt. 1963 kommentiert Schönfeldt/ Hornegg den live von der Eurovision übertragenen und von seiner Frau organisierten Opernball. Immer wieder findet er für die Opernball-Gräfin lobende Worte . . .
1981 wird die Schauspielerin Lotte Tobisch die nächste Opernballchefin. Christl Schönfeldt erspart sich dadurch Skandale, Anti-Opernball-Demos und Richard Burton, der 1982 schwerst alkoholisiert fast aus der Loge fällt. Seine Adoptivtochter Maria kann ihn gerade noch davor retten . . . Auch Schauspieler
1916
Geburt. 29. April in Wien.
1940
Promotion zur
Dr. phil. in Philologie und Musikwissenschaft.
1955
Referentin von Karl Böhm.
1956
Organisatorin des Wiener Opernballs bis 1980.
2013
Tod. 30. Dezember in Wien.
1986 bittet sie Zubin Mehta, einen Opernball in New York zu organisieren.