Ferraris Rückkehr nach Le Mans
RITORNO
Für eine Marke, die ihren Ethos aus dem Rennsport schöpft, hat Ferrari schon länger keine glanzvollen Siege mehr eingefahren. Letzter Fahrer-WM-Titel in der Formel 1: 2007 (Räikkönen). Beim großen LangstreckenKlassiker, den 24 Stunden von Le Mans, liegt der letzte Triumph gar 57 Jahre zurück. Es war der Österreich Jochen Rindt, der mit dem Amerikaner Masten Gregory in einem 250 LM (Bild) den Sieg in der höchsten Klasse errang. Das Auto galt dort eigentlich als chancenlos, aber das hochkarätige Werksaufgebot von
Ford und Ferrari hatte sich mit Defekten nach und nach aus dem Rennen verabschiedet, während Rindt/Gregory auf dem tapferen Wagen fehlerlos und beherzt unterwegs waren. Der siegreiche Rennstall hieß denn auch North American Racing Team, der zwei private 250 LM für den Start genannt hatte.
Nun träumt man in Maranello von einer glanzvollen Rückkehr aufs Siegerpodest in Le Mans. 2023 wird dort das 100-JahresJubiläum gefeiert, und ein Ferrari-Sieg käme da gerade recht. Das Auto dafür ist seit Monaten in der Entwicklung und soll demnächst für erste Tests auf die Strecke rollen. Spazierfahrt wird es keine: In der höchsten Klasse, Hypercar (Hybrid,
750 PS), wartet mit Toyota, Sieger der jüngsten Auflage, Porsche und Peugeot denkbar harte Konkurrenz.
Ferrari 250LM, 1964–1965.
NEBENFAHRBAHN