Selbstgefällig und moralisierend
Ich war selten so angewidert von einem Leserbrief wie von den selbstgefälligen und moralisierenden Auslassungen der Frau Gruber. Wenn die im – hoffentlich noch – sicheren Maria Enzersdorf sitzende gnädige Frau sich schon dazu berufen sieht, Konstatierungen über „selbstverständliche Pflichten“aufzustellen, und sich in Ableitung davon anmaßt, den Wert des Lebens anderer Menschen zu taxieren, sollte sie sich zumindest ihrer eigenen äußerst bequemen Situation bewusst werden, da Personen ihres Geschlechts von der österreichischen Rechtsordnung nicht als „zum Kämpfen geboren“auserkoren sind und daher sie selbst kraft ihres Geschlechts jedenfalls nie in der Verlegenheit sein wird, eine „selbstverständliche Pflicht“zum Dienst an der Waffe auferlegt zu bekommen. Heroyam slava!
Dr. Patrick Eixelsberger, 1140 Wien menschenverachtenden Arroganz sogar so weit, ihm an den Kopf zu werfen, dass (etwas verklausuliert, aber klar verständlich!) sein wertloses Leben eben zu wenig wert wäre, um es schützen zu wollen. Vom sicheren Fernsehsessel im Wiener Speckgürtel aus, nach vermutlich 60+ Jahren in Frieden und Sicherheit. Eine unglaubliche Geschmacklosigkeit!
Mag. Kay Hansen, 2351 Wr. Neudorf
Ad Inflation
die Inflation sprunghaft auf rund acht Prozent anstieg. Die Ursachen sind großteils kriegsbedingt – nicht Österreich hat jemandem den Krieg erklärt, sondern der russische Diktator Putin dem Nachbarland Ukraine. Die Regierung schnürte mehrere sogenannte Teuerungspakete, das letzte mit 28 Mrd. Euro besonders ausgiebig. Doch die Oppositionsparteien nehmen das nicht zur Kenntnis und kämpfen mit den abstrusesten Argumenten dagegen an.
Den Vogel schossen indes die Sozialdemokraten ab, indem sie behaupteten, unter ihrer Regierungsverantwortung hätte es eine solche Inflationsbelastung nie gegeben! Der Blick in die Statistik zeigt, dass das ganze Jahr 1975 über die Inflation acht Prozent betrug – wohlgemerkt: Wir hatten damals eine SPÖ-Alleinregierung unter Bruno Kreisky (Bundeskanzler) und Hannes Androsch (Finanzminister). Da kann man nur den Kopf schütteln!
Dr. Josef Mannert, 1230 Wien