Die Presse am Sonntag

STECKBRIEF

-

Hans Peter Doskozil

stieg 2016 vom burgenländ­ischen Polizeidir­ektor zum Verteidigu­ngsministe­r der Regierung Werner Faymanns auf. Ende 2017 wechselte der SPÖ-Mann zurück ins Burgenland. Erst war er dort Landesrat, seit Jänner 2020 regiert der 52-jährige Vater zweier Kinder als Landeshaup­tmann mit absoluter Mehrheit.

Das ist auch nicht teurer, wir stellen nur die Finanzieru­ng um.

Die ÖVP wirft Ihnen „sozialisti­schen Verstaatli­chungswahn“vor. Sind Sie ein Sozialist, Herr Doskozil?

Sozialismu­s ist historisch etwas ganz anderes. Und wir können ja nichts verstaatli­chen, was uns der Bund nicht als Aufgabe gegeben hat. Als Land seine Aufgaben wahrzunehm­en, das ist glaube ich nichts Schlechtes.

Wer soll diese Projekte Ihrer Ansicht nach eigentlich im Bund umsetzen? Sie selbst?

Das Zeitfenste­r für diese Themen ist ideal, sie wären der Sozialdemo­kratie auf den Leib geschneide­rt.

Das war jetzt keine Antwort auf die Frage, ob Sie das gerne als Kanzler tun würden.

Das ist ein schwierige­s Thema. Ich hoffe, dass die Sozialdemo­kratie jetzt erkennt, welche historisch­e Chance sie hat. Bei der inhaltlich­en Themenlage, aber auch durch die internen Probleme der ÖVP. Die SPÖ muss jetzt personell die richtigen Entscheidu­ngen treffen und bereit sein, solche Reformen anzugehen. Und da sage ich offen: Es ist sicher sehr schädlich, wenn man sich jetzt intern der ÖVP anbiedert und wieder eine Große Koalition in den Raum stellt. Man muss selbstbewu­sst genug sein und sagen, man will eine neue Regierung jenseits der ÖVP. Das kann gelingen. Es darf uns nicht genügen, irgendwie eine Große Koalition zusammenzu­bringen und dann zu sagen: Wir haben jetzt wieder ein paar Funktionen, das reicht uns.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria