Nach 20 Jahren aufgetaucht
TAUCHGANG
Wenn der Aston Martin DB5 das berühmteste Bond-Auto ist, dann geht Platz zwei an den Lotus Esprit aus „Der Spion, der mich liebte“(1977). Bis dahin hat es fliegende, aber noch keine tauchenden Autos gegeben. Im Film zieht sich darin 007 (Roger Moore) samt Begleitung (Barbara Bach) elegant aus der Affäre, als er von einem Hubschrauber verfolgt wird (Oberbösewicht: Curd Jürgens!). Dem Beschuss entzieht sich 007 mit einem Tauchgang, für den der Lotus vom MI6-Gadget-Chef Q präpariert wurde. Zur Sicherheit kann der tauchende Lotus von Unterwasser noch eine Flugabwehrrakete absetzen, die den Heli aus dem Verkehr zieht. Recht spektakulär auch die spätere Lebensgeschichte des Filmautos. Eine Version des
Esprit wurde von einem USSpezialisten 1976 tauchfähig gemacht, wenn auch in offener Bauweise, sodass Passagiere eine Scuba-Ausrüstung benötigten. Das U-Boot im Lotus-Look verschwand nach den Dreharbeiten in einem Container in einem New Yorker Lagerhaus und galt zwei Jahrzehnte lang als verschollen. Bei einer blinden Auktion wurde der (unbekannte) Inhalt des Containers versteigert. Der neue Besitzer hatte nie einen Bond-Film gesehen. Später kaufte Tesla-Chef Elon Musk das Auto – und war enttäuscht, dass es sich nicht tatsächlich verwandeln konnte.
Lotus Esprit „Wet Nellie“, 1976.
NEBENFAHRBAHN