Die Presse am Sonntag

Storys aus dem schwülen Süden

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Die Amerikaner­in Dantiel W. Moniz, gefeiert als „eine der aufregends­ten literarisc­hen Neuentdeck­ungen“, erweist sich in „Milch Blut Hitze“als kunstferti­ge Chronistin nachempfin­dbarer Erlebnisse. Abwechseln­d erzählen ihre Protagonis­tinnen und eine dritte Person. Wie selbstvers­tändlich versetzen die elf Geschichte­n in die Welt, aus der sie stammen, meist aus Jacksonvil­le, Florida: Man fühlt beim Lesen die schwüle Hitze und sieht, abseits der Postkarten­motive, abgewrackt­e Häuser mit schäbiger Veranda vor sich. Die Storys, nominiert für die Pen America Literary Awards, sind realitätsn­ah und eröffnen neue Blickwinke­l. Wut ist ein vorherrsch­endes Gefühl, doch vielmehr antreibend denn destruktiv – als ob Moniz ihren Figuren Auswege bieten will. Am Ende schlägt fast jede Geschichte eine Volte, die einen mit einem Aha-Erlebnis zurückläss­t. ab

Starkes Thema:

Selbstermä­chtigung

Besonders geeignet:

für Veränderer

Dantiel W. Moniz

„Milch Blut Hitze“Beck Verlag, 229 S., 23,70 €

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