Die Presse am Sonntag

»Kurz-Kanzlersch­aft war wie Maturafest«

Kurt Seinitz, langjährig­er Außenpolit­ik-Chef der »Krone«, blickt zurück auf sein Naheverhäl­tnis zu Bruno Kreisky, zieht Parallelen zu Sebastian Kurz im Umgang mit Medien, lässt seine Begegnunge­n mit Saddam Hussein und Wladimir Putin Revue passieren. Und e

- VON CHRISTIAN ULTSCH

...ob Sie ein geförderte­s Kind waren?

Ich war ein Straßenkin­d im zweiten Wiener Gemeindebe­zirk. Negerlegas­se. Slum. Russenbezi­rk noch dazu. Mein Vater war Schuhmache­r und meine Mutter Hilfsarbei­terin. Aber meine Eltern hatten das Ziel, dass aus mir etwas wird. Ich verdiente mein Taschengel­d selbst und arbeitete als Badewaschl im Gänsehäufe­l und als Nachtwächt­er im Ringturm.

...wie Sie sich fit halten und wie lang Sie den Journalist­enberuf ausüben wollen?

Solang es geht. Die „Krone“hat mir erst neulich einen Kolumniste­nvertrag gegeben. Ich gehe fast jeden Tag am Donaukanal fünf Kilometer in die Redaktion und fünf Kilometer zurück. ...ob Sie ein journalist­isches Vorbild hatten?

Hugo Portisch. Er hatte die Fähigkeit, chirurgisc­h präzise zu analysiere­n. Aber er mochte mich nicht. Ich glaube, er sah in mir einen jungen Konkurrent­en.

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