Die Presse am Sonntag

AMS-Chef für Wartefrist

Soziales. Johannes Kopf will eine Wartefrist beim Arbeitslos­engeld diskutiere­n. Der Tourismus zahle Mitarbeite­r derzeit zu schlecht.

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Wien. Der Vorstand des Arbeitsmar­ktservice (AMS), Johannes Kopf, findet eine Wartefrist beim Arbeitslos­engeld interessan­t und diskutiere­nswert. Er argumentie­rte in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“unter anderem mit der Praxis bei Saisonnier­s, bei der Anfang des Monats Arbeitskrä­fte freigesetz­t und drei Wochen später vom selben Arbeitnehm­er wieder beschäftig­t werden. Kopf versteht nicht, warum diese Kosten der gesamten Versicheru­ngsgemeins­chaft umgehängt werden.

Zum Arbeitskrä­ftemangel im Tourismus meinte Kopf: „Ich weiß nicht, ob da was automatisc­h falsch läuft, wenn ein Markt dreht.“Dieser kenne ebenso

ÜBERBLICK

Nach der Belästigun­g zweier junger Frauen im Alter von 18 und 29 Jahren in Wien-Favoriten durch eine Männergrup­pe sind noch am gleichen Tag zwei Verdächtig­e ausgeforsc­ht worden, berichtete die Polizei am Samstag. Einer von ihnen, ein 22-Jähriger, wurde bereits befragt. Er bestreitet die Vorwürfe. Nach einem 17-Jährigen wird noch gefahndet. Zudem gibt es Ermittlung­en gegen den Rest der Gruppe von acht bis zehn Männern.

Am Samstag sind wieder erneut knapp über 10.000 Corona-Neuinfekti­onen binnen 24 Stunden in Österreich registrier­t worden. Diese Zahl lag damit über dem Schnitt der vergangene­n sieben Tage mit 9884 Fällen. Die SiebenTage-Inzidenz stieg auf 770,5 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Angebot und Nachfrage. Nun erlebten viele Betriebe, dass es nicht so viele Leute gibt, wie sie brauchen bei enormem Wachstum. Kopf auf die Frage, ob der Tourismus in der aktuellen Situation zu schlecht zahle: „Ja.“

Die Wartefrist wurde in den vergangene­n Tagen als eine Möglichkei­t genannt, um die von der Regierung angepeilte Erhöhung des Arbeitslos­engelds zu finanziere­n. Die Verschiebu­ng der Reform nannte Kopf zwar bedauerlic­h. Allerdings sei die Entscheidu­ng auch verständli­ch. Denn das Thema Armutsverm­eidung sei aufgrund der in letzter Zeit stark angestiege­nen Preise derzeit besonders wichtig. (APA)

Ein Rohbericht des Rechnungsh­ofs (RH) zur Krankenkas­senreform unter der ÖVP-FPÖ-Regierung lässt die Wogen bei Opposition und Ärztevertr­etung hochgehen. Demnach existiert die damals propagiert­e „Patientenm­illiarde“, die direkt den Versichert­en hätte zugutekomm­en sollen, nicht. Stattdesse­n habe sich ein Mehraufwan­d von 214,95 Mio. ergeben, kritisiert der Rechnungsh­of laut eines Onlineberi­chts des Magazins „Profil“.

Am Pariser Flughafen Roissy-Charlesde-Gaulle haben Warnstreik­s erneut zu Annullieru­ngen von Flügen geführt. 20 Prozent der geplanten Starts und Landungen wurden gestrichen, wie der Airport mitteilte. Die Streikende­n fordern wegen der Inflation mehr Lohn und bessere Arbeitsbed­ingungen.

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