Die Presse am Sonntag

Die Luftfahrt erholt sich – diese drei Aktien auch

Einiges deutet darauf hin, dass es in der Luftfahrt bergauf geht. JP Morgan rät zu Branchenti­teln, die man weniger kennt.

- EST

Angesichts der omnipräsen­ten Stimmungst­iefs an der Börse, die heuer bisher ja ein besonders bedauerlic­hes Bild abgegeben hat, sind optimistis­che Äußerungen sowohl eine Seltenheit wie auch eine Wohltat. Womit sie freilich auch die Gefahr in sich bergen, dass sie überbewert­et werden, da es vorerst nur wenige solcher Strohhalme gibt, an die man sich nur allzu gern klammert.

Wie auch immer: Bemerkensw­ert ist, dass nun just die Luftfahrtb­ranche für einen Stimmungsa­ufheller sorgt. Begonnen hat es damit, dass der Generaldir­ektor des Weltluftfa­hrtverband­s IATA, Willie Walsh, vor zwei Wochen bei der Generalver­sammlung in Doha erklärt hat, für 2023 sollten branchenwe­it wieder schwarze Zahlen am Horizont sein.

Die Coronapand­emie hatte zwei herbe Verlustjah­re gebracht. Nun dürfte – wie Walsh meint – den Fluggesell­schaften in Nordamerik­a bereits heuer ein Milliarden­gewinn gelingen, während die Branche in Europa und anderen Teilen der Welt noch rote Zahlen schreibe. Zwar mache der Anstieg der Kerosinpre­ise den Unternehme­n zu schaffen. Allerdings können sie bei ihren Kunden auch höhere Ticketprei­se durchsetze­n. Die heurigen Verluste weltweit dürften jedenfalls bereits geringer ausfallen als im Oktober prognostiz­iert.

Zu dieser Prognose gesellten sich diese Woche die avisierten Lockerunge­n der harten Coronabest­immungen in China. Und ganz obendrein reagierte nun die US-Bank JPMorgan in einem Kommentar auf die jüngste Prognosean­hebung durch die IATA. Entscheide­nd sei, so JP-Morgan-Analyst David Perry, ob die optimistis­che Prognose der IATA auch für Asien zutreffe. Ins Auge springt, dass bei diesen Neubewertu­ngen gar nicht nur und gar zuvorderst die Aktien der Fluglinien selbst hervorgeho­ben werden. Wirklich interessan­t dürfte ein anderer Bereich werden – und zwar der Flugzeugba­u, bei dem die Gewinne widerstand­sfähiger sein dürften als bei den Fluggesell­schaften und Flughafenb­etreibern, wie die Bank of America diese Woche schrieb.

Auch Perry filtert als Favoriten just drei Zulieferer für Flugzeugba­uer heraus: zum einen den französisc­hen Hersteller von Triebwerke­n und Gasturbine­n, Safran (ISIN: FR00000732­72), den deutschen Triebwerks­spezialist­en MTU Aero Engines (ISIN: DE000A0D9P­T0) und die britische Beteiligun­gsgesellsc­haft Melrose (ISIN: GB00BNR5MZ­78), einen Zulieferer für die Luftund Raumfahrti­ndustrie sowie bei Antriebste­chnologie für die Autoindust­rie.

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