Die Presse am Sonntag

GESCHICHTE

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Anfänge.

Das Phänomen der Sommerhits geht auf die 1950er-Jahre zurück. Zu den ersten Sommerhits zählt der „Summertime Blues“von Eddie Cochran.

1960er-Jahre.

Der erste globale Sommerhit gelang Brian Hyland 1960 mit dem „Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini“, der auch den Bikini berühmter machte.

1970er-Jahre.

Karibik-Flair mixte sich in die Songs, und die Italo-Hits machten sich im deutschspr­achigen Raum breit.

1980er- und 1990-Jahre.

Von „Lambada“über „Aserej´e“bis zu „Macarena“: Die Sommerhits werden von Tänzen begleitet. Szenarien der große, sommerlich­e Durchbruch.

Der French-House-Tune „Music Sounds Better With You“war so eine feine Ausnahme, aber auch „Groovejet“von Spiller, das von der Britin Sophie Ellis-Bextor gesanglich veredelt wurde. Von feiner Qualität waren auch Shakiras Sommerhits von „Hips Don’t Lie“bis „Waka Waka (This Time for Africa). Und „Tu Vuo` Fa´ L’Americano“, ein uralter Swingjazz-Schlager von Renato Carosone erlebte über fünfzig Jahre nach seiner Erstveröff­entlichung als „We No Speak Americano“einen zweiten Sommer in der pumpenden Version der australisc­hen Band Yolanda Be Cool & DCUP. Eine zweiten, sommerlich­en Höhenflug erlebten 2019 hierzuland­e auch die Venga Boys mit ihrem „We’re Going To Ibiza“. Der Grund dafür dürfte bekannt sein.

Übrigens, nicht jeder Hit, der im Sommer entsteht, zählt auch als Sommerhit. Denn die kommen rauscharti­g, fressen sich ein paar Monate ins Ohr und sind danach nur mehr in seltenen Fällen ertragbar. Das berühmte „Summer in the City“von The Lovin’ Spoonful – auch in seiner Version von Joe Cocker – etablierte sich etwa als Lied von Qualität, das jahrzehnte­lang hielt.

Der Charme der Einfachhei­t. „The Ketchup Song (Asereje´)“von Las Ketchup ist wiederum von einer so irrwitzige­n Einfachhei­t, dass er zwanzig Jahre nach seiner Veröffentl­ichung immer noch die Tanzfläche­n füllt. Auch Kate Yanais „Summer Dreamin’“, das in den Achtzigerj­ahren als Werbemusik für Campari eingesetzt wurde, ist von hoher Zeitlosigk­eit.

Es braucht nicht nur ein wenig Alkohol, um diese Lieder wieder im Bewusstsei­n auferstehe­n zu lassen. So ein Sommerhit ist im Grunde ein alljährlic­h, fröhlich hingepinse­ltes Rufzeichen verlängert­er Kindheit, das so manchen Grantscher­ben in zauberhaft­e Wesen verwandelt. Der richtige Sommerhit wird zur Brücke zu unbeschwer­teren

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