Die Presse am Sonntag

STECKBRIEF

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1979

kommt Chris Pratt am 21. Juni in Virginia im US-Bundesstaa­t Minnesota zur Welt.

2000

wird er von Schauspiel­erin Rae Dawn Chong in einem Restaurant entdeckt.

2002

ergatterte er seine erste große Rolle in der Serie „Everwood“.

2014

konnte sich der Schauspiel­er seine berühmtest­e Rolle im Marvel-Film „Guardians of the Galaxy“sichern.

Was ist, wenn Sie in eine Überlebens­situation geraten so wie in Ihren diversen Filmen und Serien?

Ich glaube, wenn du in so eine Lage gerätst, dann begreifst du, dass du nur ein Würfel in einem Becher bist und durchgesch­üttelt wirst. Grundsätzl­ich kann jeder damit klarkommen. Die Frage ist dann nur, behältst du dabei auch deine Ruhe und Geistesgeg­enwart? Letztlich danke ich Gott, dass ich vor so etwas verschont geblieben bin.

Aber mussten Sie schon einmal den Helden gegeben?

Vor mehreren Jahren bin ich in New York einmal eingeschri­tten, als ein Mädchen verprügelt werden sollte. Da war so ein wahnsinnig­er Typ, der offenbar unter Drogen stand, der schlug sie, und dann wollte er sie noch auf die Straße zerren, mitten in den fließenden Verkehr hinein. Ich habe ihn gegen ein Auto gedrückt und ihn angebrüllt, dass er sie nie wieder anfassen sollte. Sonst würde ich ihm die Zähne einschlage­n. Das Mädchen nutzte die Gelegenhei­t, um davonzulau­fen, und er ist dann auch abgehauen.

Fühlt man sich dann unverwundb­ar?

Im ersten Augenblick war das cool, weil meine damalige Frau es gesehen hat. Damit habe ich schön Eindruck bei ihr geschunden. Aber ich selbst fühlte mich nicht so toll. Das waren drei Sekunden, in denen ich keinerlei Angst hatte, danach lief ich zwei Stunden lang mit schlottern­den Knien herum. Also, um es hiermit festzuhalt­en: Ich bin kein Held. Mein Bruder ist einer. Der ist Polizist. Ich habe auch Freunde, die beim Militär sind. Die sind ebenfalls Helden für mich. Jeder, der selbstlos sein Leben riskiert, um anderen zu helfen und sie zu beschützen, aber in der Regel keinen Dank dafür bekommt, der tut etwas Heroisches.

Nun haben wir über Ihre Taten gesprochen. Aber wer ist eigentlich stärker: Männer oder Frauen?

Eindeutig die Frauen. Das habe ich Ende Mai erlebt, als meine Tochter Eloise Christiana auf die Welt kam, denn ich war bei der Geburt dabei, und meine Frau hatte keine Narkose. Es sind immer Frauen, die das vollbringe­n. Was für eine gewaltige Leistung.

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