Walk of Häme
Wie wirkt sich das eigentlich auf den Sommer aus, wenn man sich vor dem Winter fürchten muss? Das haben wir ja nun schon zwei Saisonen hintereinander mit der Pandemie ausprobieren müssen. Da hat es immer geheißen, wir sollen, solang es geht, Sommer, Sonne, Sauerstoff genießen, bis uns in der kalten Jahreszeit wieder die nächste Welle in den geschlossenen Räumen überrollen wird. Nun wird überall düster angedeutet, dass wir dieses Jahr möglicherweise auch noch frieren werden in diesen geschlossenen Räumen. Anstecken werden wir uns obendrein. Dafür können wir durchgehend lüften, weil es schon egal ist.
Diese Ausgangslage verändert das Summerfeeling 2022 doch ganz beträchtlich. Einerseits, das ist die positive Seite, nimmt fast niemand den Sommer als selbstverständlich. Jede geplante und tatsächlich stattgefundene Unternehmung (egal ob Einladung, Konzertbesuch, kleiner Ausflug oder großer Urlaub) wird viel mehr wertgeschätzt. Gleichzeitig blicken viele ängstlich in Richtung kalter Jahreszeit, kontaktieren Energieberater, füllen Vorratsräume oder versuchen sich sonst irgendwie auf eine mögliche Krise vorzubereiten. Impfen steht dabei übrigens nicht auf den vorderen Plätzen der Aktionspläne. Man kann den Sommer jedenfalls mit vielen Adjektiven beschreiben, unbeschwert ist nicht darunter. Schon zum dritten Mal hintereinander.
Dafür wird wieder viel mehr geheiratet. Zwei der (noch) mächtigsten Männer auf dem Kontinent gehen gerade unter großer Medienöffentlichkeit den Bund fürs Leben ein. Während der deutsche Finanzminister und FDPChef
Christian Lindner extra für seine Hochzeit mit einer Politik-Journalistin aus dem Springer-Verlag abgenommen hat, kämpft der britische Noch-Premier nicht mit den Kilos, sondern mit der Hochzeitslocation. Boris Johnson wollte seine Hochzeitsparty nämlich am 30. Juli auf dem Amtssitz des Premierministers in Chequers schmeißen, durch seinen Rücktritt auf Raten muss er kurzfristig umplanen. Partys haben ihm wenig Glück gebracht.
In Wimbledon wurde nicht nur Tennis gespielt, sondern auch dabei zugesehen. Im Publikum Sienna Miller mit Partner. Direkt dahinter Tom Sturridge, mit dem Miller eine Tochter hat, an der Seite von Alexa Chung, in Österreich bekannt durch MineralwasserWerbung. Britisches Patchwork prominent.