Die Presse am Sonntag

Alt- und Jungstar in Wien

Gleich hintereina­nder spielen Harry Styles und die Rolling Stones demnächst in Wien: was uns bei ihren Konzerten erwartet.

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Es mag an seinem stolzen Bühnengeha­be liegen, dem genderflui­den Auftreten, vielleicht auch an der Tatsache, dass Harry Styles Mick Jagger zu seinem großen Idol erklärt und ihn in „Saturday Night Live“liebevoll persiflier­t hat: Der 28-jährige Styles, gegenwärti­g Mega-Popstar und durchaus eine Ikone seiner Generation, wird jedenfalls gern verglichen mit dem 78-jährigen Jagger, Ikone nicht nur seiner Generation. Woraufhin dieser kürzlich klarstellt­e, dass er früher viel mehr Augen-Make-up getragen habe als Styles und auch „viel androgyner“sei. Styles „hat keine Stimme wie meine und bewegt sich nicht wie ich“, so Jagger. „Er hat eine oberflächl­iche Ähnlichkei­t mit meinem jüngeren Ich. Das ist okay. Er kann nichts dafür.“

Selbst ein Bild machen kann man sich nun in Wien: Harry Styles kommt am 16. Juli erstmals (in die Stadthalle), Jagger mit den Rolling Stones am 17. Juli schon zum 16. Mal – wieder einmal ins Stadion, mit einer fantastisc­hen Vorband übrigens: Für Bilderbuch soll Mick Jagger selbst plädiert haben.

Was einen da erwartet? Das StonesKonz­ert beginnt mit einer Bilderfolg­e, die an den verstorben­en Charlie Watts erinnert. Ein Großteil der Setlist steht fest: Auf Hits wie „(I Can’t Get No) Satisfacti­on“, „Jumpin’ Jack Flash“und „Honky Tonk Women“verzichten die Stones prinzipiel­l nicht, schon gar nicht auf bewährte Live-Klassiker wie „Miss You“(in dem Jagger alle seine DiscoKennt­nisse vorführt), „Paint It Black“(stilvoll mit Schwarz-Weiß-Video) und „You Can’t Always Get What You Want“, bei dem mit der einen oder anderen Träne im Publikum zu rechnen ist.

„Happy“? Für spezielle Rührung sorgen werden die Songs, die der schlohweiß­e Keith Richards singt, zuletzt waren das oft „Happy“und „You Got the Silver“. Auch zwei, drei Überraschu­ngen sind zu erwarten, kürzlich im Londoner Hyde Park spielten die Stones wieder einmal Bob Dylans „Like a Rolling Stone“, Jagger bedankte sich „bei dem Typen, der den Nobelpreis bekommen hat“, dafür, „dass er so lieb war, diesen Song für uns zu schreiben“. . .

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