Mehr und weniger mühevolle Favoritensiege
Bei Titelverteidiger Salzburg lief im ÖFB-Cup noch nicht alles rund, der Aufstieg war aber nie in Gefahr. Noch mehr Geduld musste Rapid zeigen.
Wesentlich mehr als Titelverteidiger Red Bull Salzburg beim 3:0 über den Tiroler Regionalligisten SV Fügen, musste Rapid in der ersten Cuprunde arbeiten. Rückkehrer Guido Burgstaller avancierte mit seinem Goldtor in der Nachspielzeit zum Matchwinner beim 1:0-Sieg gegen den SK Treibach (Regionalliga Mitte). „Die Chancen waren da, wir hatten die Kontrolle. Im Großen und Ganzen war es vom Ergebnis her nicht souverän, aber vom Spiel her okay. Die Tore haben gefehlt, so haben wir es uns selbst schwer gemacht“, analysierte Burgstaller.
Burgstaller war bei Grün-Weiß einer der Neuzugänge in der Startelf, auch Nicolas Kühn und Rene Kriwak durften beginnen. Der für das defensive Mittelfeld aus Belarus geholte Aleksa Pejic fehlte hingegen. Beim Serben ist nach wie vor die Spielgenehmigung ausständig. Man hoffe, diese noch vor dem Liga-Auftakt zu erlangen. Bei regnerischen Bedingungen suchte Grün-Weiß gegen einen tief stehenden und diszipliniert verteidigenden Gegner von Start weg die Lücke. Rapid rannte auch nach Seitenwechsel vergeblich und mit wenig Ideen an, als bei Treibach schon die Kräfte schwanden, beendete Burgstaller in der siebenminütigen Nachspielzeit schließlich die Torsperre. Der Kärntner schraubte sich nach einer scharfen Auer-Flanke erfolgreich hoch und wuchtete den Ball per Kopf ins Tor.
Salzburg hatte gegen Fügen auch mehr Arbeit als gedacht, lag nach einem Treffer von Benjamin Sesko (19.) aber schon früh auf Kurs. Junior Adamu (76.) und Ignace van der Brempt (83.) münzten die Salzburger Überlegenheit schließlich noch in Tore um. Beim Serienmeister liefen im Zillertal zwei Sommertransfers auf: Der Brasilianer Fernando begann im Angriff, war quirlig, aber glücklos und blieb zur
Pause in der Kabine. Der Serbe Strahinja Pavlovic spielte in der Innenverteidigung. Trainer Matthias Jaissle war am Ende zufrieden: „Es war trotzdem in Summe ein ganz, ganz verdienter Sieg. Wir müssen noch etwas konsequenter werden – die Chancen für einen Kantersieg waren da, aber so blieb es lang eng. Wir haben die Pflicht auf jeden Fall erfüllt.“
Stürmisches Schützenfest. Keine Blöße gab sich Vizemeister Sturm Graz am Samstagvormittag mit einem 6:0-Sieg beim SC Röthis. Der Cupsieger von 2018 hatte im dritten Jahr in Folge einen Gastauftritt in Vorarlberg und gegen den Drittligisten nur wenig Probleme. Rasmus Højlund (4., 32.) und Manprit Sarkaria (45., 62.) trafen jeweils zweifach, zudem scorten David Affengruber (16.) und Luca Kronberger (90.).
Für Röthis war es das größte Match der Klubgeschichte, es wurde zum krönte sein Rapid-Comeback mit dem späten Goldtor im Cup.
Volksfest gemacht. Da störte auch der schnelle Rückstand durch Højlund nicht sehr, der junge Däne trat auch als Assistgeber in Erscheinung. Die Gastgeber wehrten sich im Bereich ihrer Möglichkeiten kräftig und machten keine schlechte Figur. „Es war ein souveräner Auftritt, aber Kompliment an unseren Gegner“, resümierte SturmTrainer Christian Ilzer. „Wir waren sehr effektiv in der ersten Hälfte. Das hat es uns ermöglicht, durchzuwechseln. Der Gegner hat es uns schwer gemacht, mehr Tore zu erzielen.“Zufrieden war auch Kapitän Stefan Hierländer: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben eine ansprechend gute Leistung abgeliefert. Die Vorarlberger haben über 90 Minuten das Tempo hochgehalten.“
Mit dem Wolfsberger AC ist heute (17 Uhr) noch ein Bundesligist im Einsatz, die Kärntner sind beim SV Kuchl zu Gast.
» Die Tore haben gefehlt, so haben wir es uns selbst schwer gemacht. « GUIDO BURGSTALLER