Den Willen durchgesetzt: Lewandowski zu Barc¸a
Der Wechsel ist durch: Torjäger verlässt Bayern für 45 Mio. Euro.
Barcelona/München. Der Weltfußballer hat seinen Willen bekommen: Der Wechsel von Robert Lewandowski von Bayern München zum FC Barcelona ist so gut wie perfekt. Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn bestätigte in der „Bild“-Zeitung am Samstag eine Einigung. „Bisher allerdings nur mündlich, das Vertragswerk steht noch aus“, sagte Kahn, der anfangs einen Wechsel von Lewandowski mit einem „Basta“ausgeschlossen hatte und auf die Erfüllung des noch ein Jahr laufenden Vertrages bestand. Vor zwei Monaten habe es weder ein Angebot für Lewandowski gegeben noch die Aussicht auf Alternativen, erklärte er nun.
„Seitdem hat sich die Lage grundlegend geändert. Der FC Barcelona hat am Ende eine Summe geboten, bei der ein Verkauf für uns absolut sinnvoll ist“, so Kahn. Zudem habe man zuletzt sehr erfolgreich auf dem Transfermarkt agiert und mit Sadio Mane´ einen absoluten Weltklassespieler für die Offensive verpflichtet. „Daher haben wir uns nun mit dem FC Barcelona geeinigt“, sagte Kahn. Der Transfer ist für die
Münchner, die für den Samstagnachmittag zur Teampräsentation in die Allianz Arena einluden, finanziell lukrativ: Sie erhalten dem Vernehmen nach eine Ablöse in Höhe von 45 Millionen Euro sowie bis zu fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen.
Vor dem Wechselvollzug schritt Lewandowski nach vielen Umarmungen als Letzter vom Trainingsrasen. In der Münchner Sonne schwitzte der Weltfußballer am Samstag überraschend nochmals mit seinen Teamkollegen – und nahm nach dem Training Abschied. Das Ende der Zeit des Superstürmers beim FC Bayern war nach übereinstimmenden Medieninformationen da schon besiegelt. In Barcelona soll der polnische Nationalspieler vier Jahre bleiben. Spekuliert wurde über einen Vierjahresvertrag und einen Dreijahresvertrag mit Option auf eine weitere Spielzeit. Diesen soll er bereits am Sonntag unterschreiben und dann mit der Mannschaft des hoch verschuldeten katalanischen Renommierklubs auf US-Tour gehen – statt mit dem FC Bayern, der am Montag reist. Am Ende sprachen die hohe Ablöse für einen bald 34 Jahre alten Profi und das eingesparte Megagehalt für einen Transfer.
Besser für das Kabinenklima. Der Abgang hatte sich mehr und mehr abgezeichnet. Lewandowski selbst hatte seinen Abschied aus München mit immer deutlicheren Worten forciert. „Meine Geschichte mit Bayern ist vorbei“oder „Nach allem, was in den letzten Monaten geschehen ist, kann ich mir eine weitere gute Zusammenarbeit nicht vorstellen“, hatte der 33-Jährige gesagt, immerhin aber keinen Trainingsstreik lanciert. Eine weitere Zusammenarbeit war dennoch eigentlich nicht mehr vorstellbar. Für das Klima in der Bayern-Kabine ist die geklärte Personalie mit Sicherheit hilfreich.