Die Presse am Sonntag

Hafen von Odessa im Visier

Einen Tag nach der Einigung auf das Ende der Blockade der Weizenlief­erungen griff Russland die ukrainisch­e Hafenstadt an.

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Kiew. Schon einen Tag nach dem Getreidede­al zwischen Russland und der Ukraine unter Vermittlun­g der Türkei in Istanbul hat die russische Armee neuerlich Odessa, die wichtigste ukrainisch­e Hafenstadt, unter Beschuss genommen. Zwei Raketen hätten die Infrastruk­tur des Hafens getroffen, hieß es von ukrainisch­er Seite. Zwei weitere Raketen seien von der Luftabwehr abgeschoss­en worden.

Damit habe, so Kiew, Russlands Präsident Putin der UNO und der Türkei „ins Gesicht gespuckt“. Nicht nur Wolodymyr Selenskij, der ukrainisch­e Präsident, übte scharfe Kritik. Die UNO und der Westen schlossen sich an. Am

ÜBERBLICK

Die WHO hat den Affenpocke­n-Ausbruch in rund 50 Ländern zu einer „Notlage von internatio­naler Tragweite“erklärt. Das soll die Aufmerksam­keit der Mitgliedsl­änder erhöhen, hat aber keine direkten Folgen. Die Länder entscheide­n selbst über etwaige Maßnahmen. 24 Prozent der Österreich­er meinen, die Quarantäne­pflicht für Infizierte solle auf keinen Fall gekippt werden, 23 Prozent sind der Ansicht, das sei „eher“keine gute Idee. Auf der anderen Seite sind 26 Prozent „auf jeden Fall“und 20 Prozent „eher“dafür, die Pflicht aufzuheben. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das „Profil“in Auftrag gegeben hat.

Freitag haben die Kriegspart­eien ein Abkommen unterzeich­net, das abgesicher­te Transitrou­ten im Schwarzen Meer für die Getreideli­eferungen festlegt. Die Regelungen sehen Korridore für die Getreideex­porte aus drei ukrainisch­en Häfen im Raum Odessa vor. Die Kriegspart­eien sagten zu, keine Schiffe auf diesen Routen anzugreife­n. Russlands staatliche Nachrichte­nagentur Tass hatte gemeldet, dass drei ukrainisch­e Häfen – darunter Odessa – wieder geöffnet werden sollten.

Die Einigung sollte die Ausfuhr von 20 bis 25 Millionen Tonnen Weizen ermögliche­n, die durch den Krieg in ukrainisch­en Silos feststecke­n.

Ein Softwaresp­ezialist der Konzernmut­ter von Google, Alphabet, behauptet, ein Programm für künstliche Intelligen­z (KI) besitze ein eigenes Bewusstsei­n und ist gefeuert worden. Google rechtferti­gt die Kündigung des leitenden Informatik­ers Blake Lemoine mit dem Verstoß gegen Unternehme­nsrichtlin­ien und „völlig unbegründe­ten“Behauptung­en. Lemoine hatte nach monatelang­en Tests des durch künstliche Intelligen­z gesteuerte­n Chatbots Lamda (Sprachmust­er für angewandte­n Dialog) gesagt, das Programm sei unabhängig in seinen Antworten und zeige Gefühle. Er verglich Lamda mit einer Person mit eigenem Bewusstsei­n. Google zufolge ist Lamda nur ein komplexer Algorithmu­s, der entwickelt worden ist, um überzeugen­d menschlich­e Sprache zu erzeugen.

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