Rapid braucht mehr Mut Salzburger Tor-Festival
Bundesliga: Rapid muss den Ligastart gegen SV Ried gewinnen.
Wien. Drei Tage nach dem eher enttäuschenden Europacup-Auftakt steigt Rapid heute in die Fußball-Bundesliga mit einem Heimspiel ein. Gegner ist die SV Ried, gegen die der Rekordmeister eine beeindruckende Heimserie zu verteidigen hat: 42 Spiele ohne Niederlage, zuletzt 13 Siege in Folge. „Was ich mir wünsche, ist, dass wir selbstbewusst agieren, mutiger und von Anfang an ein schnelleres Passspiel zeigen“, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer.
Am Donnerstag präsentierte sich seine Mannschaft im Hinspiel der Qualifikation zur Conference League noch gegen Danzig zwar spielbestimmend, aber ohne Fortune im letzten Drittel. Am Ende stand nur ein ernüchterndes 0:0 zu Buche. „Wir haben ein bisschen eine Anlaufzeit gebraucht“, gestand Feldhofer, der sich die Partie aber nicht schlechtreden lassen wollte. Durch die zahlreichen Neuen im Kader „ist es einfach so, dass man von Anfang an nicht alles perfekt machen kann“. Zwei Pflichtspiele hintereinander sind die
Grün-Weißen immerhin ohne Gegentor geblieben.
Und die Heimserie? Sie imponiert gegen Ried. Den bisher einzigen Sieg der Innviertler im Westen Wiens gab es nicht in der Bundesliga, sondern, es ist sehr lang her, am 26. Oktober 2011 im Cup-Achtelfinale.
Salzburgs Machtdemonstration. Titelverteidiger Salzburg setzte zum Auftakt gegen Austria dort an, wo man aufgehört hat: mit makelloser Offensive. Die Violetten waren letzten Endes chancenlos und mit dem 0:3 auch noch sehr gut bedient. Es gab drei Chancen, die beste setzte Neuzugang Gruber knapp neben das Tor (16.). Ineffizienz vorn und fehlende Effizienz hinten. Nach Ausfällen in der Abwehr schlichen sich auch folgenschwere Fehler ein.
Beeindruckend erinnerlich bleibt vor allem das 2:0. Ein Schuss ins Kreuzeck durch den Brasilianer Fernando, gefolgt von einem in Österreich selten gesehenen Flic-Flac-Jubel. Salzburg staunte. Trainer Matthias Jaissle sah den Grundstein für diese Saison gut gelegt. Schwächer würde sein Team nicht mehr werden, damit bewahrheitet sich, wovon alle wohl ausgehen: Die Bullen stürmen zum zehnten Titel in Serie. „Gewisse Abläufe besitzen noch nicht die Automatismen, wie wir es wollen. Das hat damit zu tun, dass viele Nationalspieler erst spät zur Mannschaft gestoßen sind. Aber es wird“, meinte der Deutsche. Druck habe man sowieso keinen mehr, der Klub hat auch einen Fixplatz in der Champions League, in der man zum vierten Mal in Folge mitspielen wird.
Jaissle wolle dennoch an der Defensivarbeit (Wöber?) feilen. „Hätte die Austria ihre Chancen genützt, wäre unsere Dominanz nicht so groß gewesen“, hielt er fest. Aber genau darin spiegelt sich der Klassenunterschied.