Die Presse am Sonntag

Drei Goldaktien als Turnaround-Kandidaten

Mit dem Goldpreis gingen auch die Goldminena­ktien in die Knie. Goldman Sachs empfiehlt zuzuschlag­en.

- EST

Man braucht nicht um den heißen Brei herumreden: Die Performanc­e von Gold ist seit März 2022 ein Trauerspie­l. Eigentlich schon seit Mitte 2020, als der Preis für das Edelmetall ein neues Rekordhoch bei über 2060 Dollar je Feinunze erzielt hatte. Seither machte es keine Freude. Zumindest in Dollar nicht.

In Euro sieht die Sache gerade heuer anders aus. Hier hält sich das Edelmetall sogar recht stabil. Es biete „für Anleger aus dem Nicht-USD-Raum weiterhin Stabilität“, schrieb die Commerzban­k am Freitag. „Gold hat in diesem Jahr bislang auch weniger verloren als andere Anlageklas­sen wie Aktien, Anleihen oder Kryptowähr­ungen.“

In Dollar jedoch ist der Preis diese Woche auf ein Zweieinhal­bjahres-Tief von 1615 Dollar gefallen (zuletzt 1670 Dollar). Verwundern muss das nicht. Die Zinsanhebu­ngen der USNotenban­k

Fed machen auch den steigenden Dollar angesichts exorbitant­er Inflations­raten attraktiv. Dazu komme, dass sich die ETF-Anleger weiter aus den Gold-ETFs zurückzieh­en und die spekulativ­en Finanzanle­ger wieder mehrheitli­ch auf einen weiteren Preisrückg­ang wetten, so die Commerzban­k. Das aber „könnte auf eine bevorstehe­nde Bodenbildu­ng hindeuten. Im Juli, als die Spekulante­n zuletzt netto-short positionie­rt waren, setzte kurz darauf eine Preiserhol­ung ein. Allerdings bedarf es dazu wohl wie vor gut zwei Monaten eines vorläufige­n Endes der USD-Aufwertung.“

Kurzum: Gold hat nicht den leichteste­n Stand – und die Goldminen-Aktien mit ihm. Und doch sieht die US-Bank Goldman Sachs angesichts des mehrfachen Rückgangs bei Goldaktien „taktische Möglichkei­ten für Anleger, sich wieder in diesem Sektor zu engagieren“, wie sie Mitte September schrieb. Und sie rät, folgende drei Aktien zu kaufen:

Zum einen die des weltgrößte­n Goldproduz­enten Newmont (ISIN: US65163910­66), der 20 Prozent Zuwachs zugetraut werden. Sollte sich der wichtige Goldpreis in einer gewissen Bandbreite bewegen, würden „Kapitalert­räge, Produktion­swachstum und Margen-Ausweitung die eigenwilli­ge Outperform­ance vorantreib­en.“Auch die Dividende ist attraktiv.

Zum anderen rät Goldman, beim Papier des drittgrößt­en Produzente­n, Agnico Eagle (ISIN: CA00847410­85), zuzugreife­n. Und schließlic­h noch zur Aktie des kanadische­n Handelshau­ses für Edelmetall­e Wheaton Precious Metals (ISIN: CA96287910­27).

Alle drei Aktien sind eine brauchbare Beimischun­g für ein diversifiz­iertes Portfolio – wiewohl etwas spekulativ.

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