Bass bis in die Magengrube
Das Kinofeeling im eigenen Wohnzimmer fängt mit dem Fernseher an und hört beim Sound auf. Sonos hat jetzt einen Subwoofer im Sortiment, der klein, aber kräftig ist. Strom II. Energie sparen ist in aller Munde. Wir werden überflutet mit gescheiten Tipps. A
Der Sound-Profi Sonos aus den USA hat sich wieder etwas Neues einfallen lassen. Dabei ist der Name für den Subwoofer auf den ersten Blick vielleicht irreführend. Der Sonos Sub hat nämlich den Beinamen „Mini“bekommen. Nachvollziehbar wird die Namensgebung, wenn man sich Subwoofer anderer Hersteller ansieht oder direkt mit dem 16 Kilogramm Brummer von Sonos vergleicht. Gemessen daran, relativieren sich die Dimensionen des Sub Mini gleich wieder. Dennoch: Sechs Kilogramm bringt er auf die Waage. Mit einer Höhe von 30 Zentimetern und 23 Zentimeter Durchmesser fügt sich das Gerät nicht nahtlos ins Interieur. Freunde des gepflegten Basses werden bei ästhetischen Ansprüchen aber eher bereit sein, Abstriche zu machen. Doch ist der Sub Mini etwaige Diskussionen darüber wert?
Einrichtung mit Tücken. In der Testumgebung konnte dann doch ein Plätzchen gefunden werden. Die Einrichtung funktioniert, wie bereits bekannt, nur über die Sonos-App und in diesem Fall auch nur in Kombination mit einer Soundbar. Vorsicht sei jenen geraten, die zuhause den Sub Mini ins WLAN einhängen wollen und dabei auf ein Mesh-Netzwerk setzen. Hier gibt es vermehrt Berichte über Probleme, die dazu führen, dass eine LAN-Verbindung (also direkt über Kabel) notwendig wird. Der Subwoofer wird über das Smartphone direkt aus der App über kurzes Antippen der Oberseite verbunden. Hier macht Sonos die Einrichtung wieder zum Kinderspiel. Und wer über ein iOS-Gerät die Einrichtung vornimmt, kann auch „Trueplay“in Anspruch nehmen. Damit wird das Gerät in den Raum eingemessen und der Klang individuell optimiert.
Zusätzlich entscheidend bei den Bassreflexionen und wohl auch wegen der Optik kann abschließend noch entschieden werden, ob der Mini stehend oder liegend betrieben wird. Direkt in der App kann eingestellt werden, wie intensiv bzw. zurückhaltend der Bass sein soll, von -15 bis +15 lassen sich die Pegel einstellen; der Subwoofer lässt sich also fein justieren. Doch Vorsicht: Bei der maximalen Einstellung lernt man in einem Wohnkomplex die Nachbarn schneller, als einem lieb sein könnte, kennen.
In der Grundeinstellung sind die Pegel des Subwoofers auf null gestellt. Wer direkt die Qualitäten testen will, sollte dafür Lieder mit ordentlich Bass auswählen. Hier empfiehlt sich zu Testzwecken, „Regulate“von Warren G oder „Bohemian Rhapsody“von Queen aufzudrehen. Da kann der Sub Mini richtig aufzeigen. Der Bass geht direkt unter die Haut und in die Magengrube. Das liegt an den von Sonos verbauten Tieftonlautsprechern, deren Membranen einen Durchmesser von 11,5 Zentimeter haben. Um zu verhindern, und Licht abdrehen, wo’s nicht gebraucht wird.
Gerade der letzte Punkt ist meinen Kindern notorisch egal. Am Abend hinterlassen sie eine Beleuchtungsspur im ganzen Haus. Ich laufe hinterher und drehe alles wieder ab. Nun sind moderne LEDs bestimmt keine Stromfresser, aber als Kind der Siebziger und Achtziger, als eine Glühbirne noch 40 bis 100 Watt schluckte, tut das weh. Beim Mittagstisch gibt es daher mahnende Worte. Ich hoffe, das fruchtet.
Der nächste Schritt ist inspiriert von folgendem äußerst gescheiten Satz aus einer Energiesparkampagne: „Finden Sie die Stromfresser im Haus.“Okay. Aber wie? Ich bin kein Elektriker.
Dazu braucht man einen kleinen Stromzähler, den man beim Stecker dazwischenhängt. So einen Zähler gibt es ab zehn Euro.
Ich habe da ja einen Verdacht. Unser 27 Jahre alter Kühlschrank könnte so ein Stromfresser sein. Ich weiß, ich weiß, sehr alt. Aber er ist ja nicht kaputt. Ich hänge den Zähler dazwischen. Nach 24 Stunden das Ergebnis. Das Ding braucht 1,5 kWh am Tag. Aufs Jahr gerechnet sind das 548 kWh. Das sind gut 220 Euro bei meinem Stromtarif.
Zum Vergleich stecke ich den Zähler an den Kühlschrank im Keller. Der ist gleich groß wie der in der Küche, aber deutlich jünger. Wir haben ihn vor drei oder vier Jahren angeschafft. Vor allem für Getränke. Er hat kein Gefrierfach und wird auch seltener geöffnet. Ergebnis: 73 kWh Jahresverbrauch. Das ist ein enormer Unterschied. Nicht?
Das heißt, allein mit dem Tausch des Kühlschranks sollten sich ein paar Hundert kWh sparen lassen. Die Investition in einen neuen sollte sich daher auszahlen.
Schwieriger wird es bei Geschirrspüler, Trockner und Waschmaschine. Die Geräte sind alle verhältnismäßig neu. In der Smartmeter-Auswertung der EVN sieht man sofort, wenn sie laufen. Ein Beispiel: Als ich am 29. August von der Seereise nach Hause kam und Waschmaschine und Trockner angeworfen habe, war der Tagesverbrauch mit 20 kWh doppelt so hoch wie am 28. August.
manuel.reinartz@diepresse.com