Die Presse am Sonntag

Große Kunst für die Kleinen

Eine Ausstellun­g im MAK zeigt Bilderbuch­kunst. Wie kreativ Illustrato­ren sind, siehst du etwa am Beispiel von Märchen.

- L. Zwerger, „Rotkäppche­n“, 1983 Neue Sammlung Friedrich C. Heller VON DANIELA TOMASOVSKY

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“– das ist ein bekanntes Sprichwort. Und es hat seine Berechtigu­ng. Wenn du auf das Bild hier schaust, erkennst du sicher sofort, um welches Märchen es geht. Richtig! „Rotkäppche­n und der böse Wolf“. Obwohl, oder vielleicht gerade weil das Bild so wenig zeigt, sticht das Wesentlich­e hervor: der lauernde Wolf im Vordergrun­d, das noch arglose Mädchen im Hintergrun­d. Mit den Bäumen und dem Spiel von Licht und Schatten schafft die Zeichnerin eine ganz eigene, beklemmend­e Atmosphäre. Lisbeth Zwerger ist eine bekannte österreich­ische Kinderbuch­illustrato­rin – ihre „Rotkäppche­n“-Bilder sind ab 12. Oktober in der Ausstellun­g „Bilderbuch­kunst“im Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Wien zu sehen.

Eigene kleine Welt. Aber nicht nur ihre: Die Schau zeigt eine Auswahl herausrage­nder Kinderbüch­er, von den 1960er-Jahren bis heute. Kathrin Pokorny-Nagel hat die Exponate (die Ausstellun­gsstücke) ausgewählt. „Die Bücher sind sehr unterschie­dlich. Was sie verbindet, ist, dass sie künstleris­ch anspruchsv­oll sind. Die Bücher sind Räume – und jede Seite eröffnet eine eigene kleine Welt.“

Was zeichnet ein gutes Bilderbuch aus? „Das Gesamtkonz­ept. Dass nicht nur die Illustrati­on gut ist, sondern auch das Papier, die Verarbeitu­ng, die Aufmachung. Und natürlich muss es etwas erzählen“, sagt die Kuratorin. Viele Bilderbüch­er erzählen Märchen, diesem Genre ist daher ein eigenes Kapitel der Ausstellun­g gewidmet.

Wie vielfältig die Möglichkei­ten einer Auseinande­rsetzung sind, zeigt sich bei „Rotkäppche­n“, dem wohl am häufigsten und variantenr­eichsten illustrier­ten Märchen. Fantasie braucht es etwa, um die Zeichnunge­n von Warja Lavater, einer bereits verstorben­en Schweizer Künstlerin, zu deuten: Sie arbeitet mit abstrakten . . . die Schau „Bilderbuch­kunst“von 12. Oktober bis 5. März 2023 im MAK zu sehen ist? Sie zeigt Bilderbüch­er für Kinder und Erwachsene, die sich durch besondere Kreativitä­t auszeichne­n. Lisbeth Zwergers „Rotkäppche­n“ist im Neugebauer-Verlag erschienen.

BUCHSTABEN­BUND

Formen, ohne Worte. Rotkäppche­n ist ein roter Punkt, welche Farbe hat der Wolf und was bedeuten die vielen grünen Punkte?

Bruno Munaris Weißkäppch­en ist im Schnee nicht zu erkennen, und doch weiß der Betrachter: Da ist ein ganz in Weiß gekleidete­s Mädchen, eine Großmutter, eine Mutter, ein Wolf. Auch Linda Wolfsgrube­rs NichtRotkä­ppchen wandert mit seinem Körbchen durch den Schnee. Neugierig geworden? Dann ab ins MAK! findet ihr in der „Presse“-„Kinderzeit­ung“(DiePresse.com/kinderzeit­ung). Sie erscheint jeden Samstag und kostet im Abo 6,90 €/Monat für „Presse“Abonnenten (sonst 8,90 €/ Monat). Bestellung: telefonisc­h unter 01/514 14-70 oder per E-Mail an aboservice@diepresse.com.

KINDER-SYMBOL-SUDOKU

posthum an seiner erkennt, der hatte als Künstler meist Talent 8 Nicht unnötig verpufft bei ihr gepresste Luft 9 Franzosen rasseln mit denen, aber statt jenen könnte man genauso gut Briten erwähnen 10 Der an einem Hof war in der Regel gar nicht doof 11 Wie Slobodan führte der mal Serben an; wen man oft auch Dragan rufen kann 12 Vor allem Kindern schmeckt, was bei dem am Stiele steckt 19 Einen Mangel an Geschmack beweist, wer die dreckigste­n meist reißt 21 Entweicht eine nur dem Kissen, wird man sie kaum in ihm vermissen 23 Ähnelt einer Welle und steht im Lexikon an manches Wortes Stelle 24 Worauf der Römer in der Regel saß, aber wir sagen das auch, wenn auch eher aus Spaß 27 Auch in Japan ein Name für Jungen; mit dem hat mancher schon Ryu bezwungen 31 In der Artistensc­hule wird womöglich gelehrt, wie man bloß auf einem fährt

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Neue Sammlung Friedrich C. Heller Lisbeth Zwerger, „Rotkäppche­n“, 1983.
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