Der mit dem rechten Auge sieht
»Noir« mit Zwischentönen. Kay Oleander (ja, so heißt die Hauptfigur wirklich) redet sich seit seinem Unfall ein, dass alles ganz normal sei. Ist es nicht. Der Polizist hat bei einer Demonstration von Rechtsextremen ein Auge verloren. Er driftet ohne Perspektive durch seinen Alltag, trinkt zu viel und hofft auf eine Rückkehr in den Dienst. Silvia Glaser, die an einem Stock geht, könnte die Täterin sein. Dennoch freunden sich die beiden an. Action sucht man hier vergebens. Viel Innenansicht – dafür ist Autor Friedrich Ani Spezialist. Dennoch ist „Bullauge“nicht sein bester „Noir“.
Friedrich Ani: „Bullauge“, Suhrkamp, 267 Seiten, 23,70 Euro