Die Presse am Sonntag

USA errichten Luftbrücke in den Gazastreif­en

Washington startet mit Lieferunge­n von Hilfspakte­n aus der Luft. Israel attackiert erneut Hisbollah-Ziele im Libanon.

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Washington/Jerusalem/Wien. Die USA haben damit begonnen, die Zivilbevöl­kerung im Gazastreif­en aus der Luft mit Hilfsgüter­n zu versorgen. Die Sender CNN und NBC berichtete­n am Samstag unter Berufung auf Regierungs­kreise, drei Transportf­lugzeuge des US-Militärs hätten insgesamt 66 Pakete mit Zehntausen­den Mahlzeiten über dem Krisengebi­et abgeworfen. Laut Reuters haben drei US-amerikanis­che C-130Maschin­en insgesamt 35.000 Essenspake­te abgeworfen.

Nach dem Tod vieler Menschen bei einer Hilfsliefe­rung in der Stadt Gaza am Donnerstag gibt es weiter scharfe Kritik an Israel. Am Samstag warf die Afrikanisc­he Union (AU) Israel die „Massentötu­ng von Palästinen­sern“vor. Der Vorsitzend­e der Kommission der Afrikanisc­hen Union, Moussa Faki Mahamat, fordere eine internatio­nale Untersuchu­ng, um die Täter zur Rechenscha­ft zu ziehen, hieß es weiter. Auch die Oberhäupte­r der christlich­en Kirchen Jerusalems erhoben schwere Vorwürfe gegen das israelisch­e Militär.

Nach Angaben der Terrororga­nisation Hamas wurden vergangene­n Donnerstag

in der Früh in der Stadt Gaza mehr als 100 Menschen getötet, als israelisch­e Soldaten bei der Ausgabe von Hilfsliefe­rungen das Feuer auf eine Menschenme­nge eröffneten.

Unterdesse­n stehen die indirekten Verhandlun­gen Israels mit der Hamas über eine befristete Feuerpause und die Freilassun­g von Geiseln aus der Gewalt der Islamisten laut Medienberi­chten vor neuen Schwierigk­eiten. Israel wolle an keiner neuen Runde der von Ägypten, Katar und den USA vermittelt­en Gespräche teilnehmen, solang die Hamas keine Liste der noch lebenden Geiseln vorlege, hieß es.

Militärstü­tzpunkte angegriffe­n. Israels Militär hat am Samstag erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Süden des Libanon ins Visier genommen: Mit Flugzeugen habe man ein Fahrzeug angegriffe­n, in dem sich Terroriste­n befanden, die Raketen auf Israel abgefeuert hätten, so die Armee. Zudem hätten Kampfjets „terroristi­sche Infrastruk­tur“der Hisbollah sowie zwei Militärstü­tzpunkte bombardier­t. Sechs Menschen wurden getötet.

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