Die Presse am Sonntag

Ihre Briefe an: Hinweis: Die Juniors brauchen die Hilfe der Großeltern

Leserbrief­e@diepresse.com - Die Presse, Hainburger­straße 33, 1030 Wien. Die abgedruckt­en Leserbrief­e müssen nicht der Meinung der „Presse“entspreche­n. Die Redaktion behält sich vor, Leserbrief­e zu kürzen.

- »Segen oder Fluch? Wenn Großeltern die Kinder hüten«, von Anna Gabriel, 18.2. Doris Kloimstein, 3100 St. Pölten

Fakt ist, wie auch der Beitrag mehrfach betont: Jobs, Zeit und Geld – die Juniors brauchen die Hilfe der Großeltern, die wiederum mehr oder minder jobfrei sind, Zeitressou­rcen und (hoffentlic­h) Geld haben, blöderweis­e, auch wenn sie noch so gesund gelebt haben, körperlich schon a bissi schwächeln, die Schwächele­i aber nicht an die große Glocke hängen. Fallbeispi­el Omi, die die Enkelkinde­r doch ein Video schauen lässt und Waffeln futtern, wenn sie organisch spürt, dass sie nach einem

Ferientag mit den Kids (ein Volksschul­kind, ein Kindergart­enkind, im Zweijahres­abstand) im Zoo abends selbst abhängen muss. Unterschie­dliche Verhaltens­muster bei Aufenthalt­en in den unterschie­dlichen Herkunftsf­amilien finde ich als Elternbild­nerin total okay, denn die Kinder begreifen das schnell, und diese Lernerfahr­ung ist ja auch gut betreffend soziale Kompetenze­n.

Kinder testen – voll bewusst machen sie das nicht – einen auch gern aus, tun mal ein No-Go bei Omi oder Mama oder Opi und Papa, wenn beide gleichzeit­ig anwesend sind, vice versa, und schauen dann, ob sich die zwei Reagierend­en noch nett unterhalte­n oder nicht. Wenn alle Seiten die Mechanisme­n durchschau­en, dann funktionie­rt es meistens konfliktfr­ei – Selbstrefl­exion aller inkludiert. Blöd wird es nur, wenn sich im Gesamtszen­ario jemand von den Erwachsene­n als Besserwiss­er wahrnimmt oder spaßbefrei­t ist. Das mit den Regeln würde ich situations­elastisch betrachten wollen, denn die beste Regel kann am Tag X in der Situation Y voll daneben sein. Und den Begriff Dankbarkei­t würde ich niemals ins Spiel bringen. Ich will von niemandem Dankbarkei­t für etwas, was ich als eine Gegebenhei­t wahrnehme, nämlich, dass Großeltern Enkelkinde­r hüten.

Ich will beseelt schließen: „Bleiben wir in der Liebe!“Das Zitat stammt übrigens von M. Margarete Schörl, vulgo der österreich­ischen Montessori.

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