Ihre Briefe an: Hinweis: Die Juniors brauchen die Hilfe der Großeltern
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Fakt ist, wie auch der Beitrag mehrfach betont: Jobs, Zeit und Geld – die Juniors brauchen die Hilfe der Großeltern, die wiederum mehr oder minder jobfrei sind, Zeitressourcen und (hoffentlich) Geld haben, blöderweise, auch wenn sie noch so gesund gelebt haben, körperlich schon a bissi schwächeln, die Schwächelei aber nicht an die große Glocke hängen. Fallbeispiel Omi, die die Enkelkinder doch ein Video schauen lässt und Waffeln futtern, wenn sie organisch spürt, dass sie nach einem
Ferientag mit den Kids (ein Volksschulkind, ein Kindergartenkind, im Zweijahresabstand) im Zoo abends selbst abhängen muss. Unterschiedliche Verhaltensmuster bei Aufenthalten in den unterschiedlichen Herkunftsfamilien finde ich als Elternbildnerin total okay, denn die Kinder begreifen das schnell, und diese Lernerfahrung ist ja auch gut betreffend soziale Kompetenzen.
Kinder testen – voll bewusst machen sie das nicht – einen auch gern aus, tun mal ein No-Go bei Omi oder Mama oder Opi und Papa, wenn beide gleichzeitig anwesend sind, vice versa, und schauen dann, ob sich die zwei Reagierenden noch nett unterhalten oder nicht. Wenn alle Seiten die Mechanismen durchschauen, dann funktioniert es meistens konfliktfrei – Selbstreflexion aller inkludiert. Blöd wird es nur, wenn sich im Gesamtszenario jemand von den Erwachsenen als Besserwisser wahrnimmt oder spaßbefreit ist. Das mit den Regeln würde ich situationselastisch betrachten wollen, denn die beste Regel kann am Tag X in der Situation Y voll daneben sein. Und den Begriff Dankbarkeit würde ich niemals ins Spiel bringen. Ich will von niemandem Dankbarkeit für etwas, was ich als eine Gegebenheit wahrnehme, nämlich, dass Großeltern Enkelkinder hüten.
Ich will beseelt schließen: „Bleiben wir in der Liebe!“Das Zitat stammt übrigens von M. Margarete Schörl, vulgo der österreichischen Montessori.