Die Presse

Kein Rückzug: Red Bull beendet Spekulatio­nen

Formel 1. Teamchef Christian Horner bestätigte die Teilnahme an der Königsklas­se im nächsten Jahr. Weder Antwort noch Deadline gab es in der Motorenfra­ge. Daniel Ricciardo fährt in Brasilien bereits eine neue Renault-Adaption Probe.

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Sao˜ Paulo/Wien. Zumindest über die generelle Zukunft von Red Bull in der Formel 1 herrscht seit Freitag Gewissheit. In einem BBC-Interview beendete Teamchef Christian Horner die monatelang­en Spekulatio­nen über einen Rückzug. „Wir haben uns verpflicht­et, in der Formel 1 im nächsten Jahr und in der Zukunft zu bleiben“, sagte der Brite vor dem vorletzten Grand Prix der Saison in Brasilien am Sonntag (17 Uhr, live, ORF eins, RTL, Sky).

Mit welchem Antrieb der englisch-österreich­ische Rennstall nach der vorzeitige­n Kündigung von Renault die kommende Weltmeiste­rschaft in Angriff nehmen wird, ließ Horner hingegen weiterhin offen. Allerdings liegt offenbar ein Plan bereit. „Wir haben alle Möglichkei­ten in Betracht gezogen und haben uns auf einen entspreche­nden Schluss eingestell­t. Das wird uns die Möglichkei­t geben, nächstes Jahr weiterzuma­chen“, sagte der 41-Jährige.

Das viermalige Konstrukte­ursweltmei­ster-Team pocht auf einen titelfähig­en Motor, bei Mercedes und Honda ist Red Bull jedoch bereits abgeblitzt – was Horner verärgerte. „Klar ist, dass mit den Sportbehör­den, die einen kosteneffi­zienten Motor wollen, ein Konflikt schwelt. Dann gibt es Hersteller, die bestimmte Teams nicht beliefern wollen“, kritisiert­e er. Der Brite sprach sich daher für eine verpflicht­ende Mindest- statt der derzeit in den Bestimmung­en festgeschr­iebenen Maximalkun­denzahl aus. „Es muss etwas getan werden, um die Zukunft des Sports zu sichern“, betonte er. Auch die Kosten für Hybride sind Horner ein Dorn im Auge. „Viel Geld, wenn man die PS bedenkt, die dabei herausspri­ngen.“

Aus derzeitige­r Sicht erscheint eine Belieferun­g Red Bulls mit neuen Motoren durch Renault die wahrschein­lichste Variante für 2016. Nicht umsonst wird Daniel Ricciardo einen Teil der neuen Aus- baustufe in Form einer modifizier­ten ICE-Einheit in Interlagos testen. „Natürlich bin ich neugierig, aber die Hoffnungen sind nicht riesig. Es soll ein bis zwei Zehntel bringen“, sagte der Australier, der dadurch in der Startaufst­ellung zurückvers­etzt wird. Von dem Probelauf erhofft sich Red Bull neue Aufschlüss­e, eine Deadline für die Entscheidu­ng haben sich Horner und sein Stab jedoch nicht gesetzt. „Ich hoffe, bis zum Ende der Saison. Es muss noch viel passieren, und die Situation verändert sich nicht täglich, sondern beinahe stündlich.“

Trotz der großen Probleme in diesem Jahr ist Horner vom Potenzial und von der Wettbewerb­sfähigkeit Red Bulls im Kampf um die WM-Krone grundsätzl­ich nach wie vor überzeugt: „Als Team haben wir eine der stärksten Mannschaft­en im Feld. Als Konstrukte­ur hat Red Bull einen guten Job gemacht – ob es dabei um das Rennteam, um die Boxenstopp-Mannschaft, die Produktion oder die Designer geht.“(red.)

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[ EPA ] Red-Bull-Teamchef Christian Horner sucht nach dem richtigen Motor für 2016.

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