Graffitisprayer: Alarm beim ersten Klacken
„Künstler“erwischen, noch bevor der Schaden entsteht.
Es passiert meist in der Nacht: Graffitisprayer hinterlassen ihre Werke an Hausfassaden oder Garageneinfahrten. Weil die Sprühkünstler damit oft erheblichen Sachschaden verursachen, verwendet man etwa bei Straßenbahnen graffitiabweisende Beschichtungen. Die Sprayaktion entdecken, noch bevor der Schaden passiert, will nun ein Forscherteam der steirischen Joanneum Research: Es hat ein akustisches System entwickelt, das das Klacken der Mischkugel in der Spraydose erkennt, und Alarm schlägt.
Benötigt werden dazu besonders sensible Sensoren und eine Analysesoftware. Damit lassen sich visuelle Merkmale wie ungewöhnliche Bewegungen, die über einen längeren Beobachtungszeitraum selten oder noch nie aufgetreten sind, ermitteln.
Die bisher angewandte Überwachung gefährdeter Objekte mit Kameras ist sehr aufwendig, ihre Auswertung zeitraubend. An unübersichtlichen Stellen kann sie überhaupt nur wenig ausrichten.
Alle Scheinwerfer gehen an
Das neue Überwachungssystem wurde bereits im Labor getestet. Spätestens im Frühjahr 2016 soll es bei realen Tests zum Einsatz kommen. Die Gefahrenmeldung soll dann auch automatisch an die Polizei weitergeleitet werden können. Der Alarm könne weiters auch mit einer automatischen Durchsage oder einem Mechanismus, der alle Scheinwerfer auf einem Gelände einschaltet, verbunden werden, so Franz Graf von der Forschungsgruppe „Intelligente Akustische Lösungen“.
Die Grazer Forscher haben bereits ein akustisches Überwachungssystem für mehr Tunnelsicherheit entwickelt. Die „digitalen Ohren“erkennen Unfallgeräusche und lösen Alarm aus. Es soll bis 2022 in 60 österreichischen Tunnelanlagen eingebaut werden. (APA/gral)