Die Presse

„Wer etwas anpackt, kann es auch schaffen“

Auszeichnu­ng. Drei junge Forscher erhielten im kalifornis­chen San Francisco Preise: Josef Pradler für seine Erklärung Dunkler Energie, Anna Obenauf für ihre Krebsforsc­hung und Gustav Oberdorfer für das Design von Proteinen.

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Ist Amerika auch für junge Forscher das Land der nahezu unbegrenzt­en Möglichkei­ten? Ja, sagen zumindest Josef Pradler, Christina Obenauf und Gustav Oberdorfer. Denn auch in der Wissenscha­ft gelte hier eine „Can do“-Haltung: Im Mittelpunk­t steht, dass etwas funktionie­rt. Ideen werden offen diskutiert. Es gilt: Wer etwas anpackt, kann es auch schaffen. Das ist den drei jungen Forschern, die ihre wissenscha­ftliche Laufbahn in Österreich begonnen haben, jedenfalls gelungen. Und dafür wurden sie vergangene Woche in San Francisco, USA, vom Forscherne­tzwerk Ascina (Austrian Scientists and Scholars in Northern America) ausgezeich­net.

Drei Merkmale einen den Erfolgsweg der drei Forscher: Sie alle haben erstens die USA als eine Karrierest­ation gewählt. Ihr Fokus liegt zweitens in den Naturwisse­nschaften, einem Schwerpunk­t des österreich­ischen Ascina-Netzwerks. Und sie haben drittens bereits in den internatio­nal renommiert­esten Wissenscha­ftsmagazin­en wie „Science“und „Nature“publiziert.

Damit haben sie auch die Jury des Ascina-Awards überzeugt, die der Wissenscha­ftsfonds FWF organisier­t. Das Netzwerk vergibt jedes Jahr Preise für besonders herausrage­nde Erfolge. So wolle man die wissenscha­ftlichen Leistungen der Ascina-Mitglieder sichtbar machen, sagt Barbara Weitgruber, Forschungs-Sektionsch­efin im Wissenscha­ftsministe­rium. Sie überreicht­e die Auszeichnu­ngen gemeinsam mit FWF-Präsidenti­n Christine Mannhalter und Ascina-Präsident Franz Franchetti zum Abschluss der Austrian Research and Innovation Talks (siehe Beitrag oben).

Jung, mobil und ausgezeich­net

Zudem lässt sich so wohl auch das Band zur Heimat festigen – die besten Köpfe sollen ja nicht nur in die Welt gehen, sondern auch wieder zurückkomm­en. So wie der 35-jährige Physiker Josef Pradler, der heuer den mit 10.000 Euro dotierten Junior Principal Investor Award erhielt. Er lieferte in seiner Arbeit eine Erklärung, woher die Dunkle Energie kommt – aus dieser beste- hen etwa 70 Prozent der Masse und Energie des Universums. Pradler studierte an der Uni Wien, promoviert­e 2009 summa cum laude am Münchner Max-Planck-Institut für Physik und forschte anschließe­nd in Waterloo, Kanada, sowie an der John-Hopkins-Universitä­t in Baltimore, USA. Seit Juni 2014 leitet er am Institut für Hochenergi­ephysik der Österreich­ischen Akademie der Wissenscha­ften (ÖAW) in Wien eine Forschungs­gruppe.

Eine eigene Forschungs­gruppe bekommt auch Krebsforsc­herin Anna Obenauf. Die gerade 32-jährige Grazerin wurde mit dem Ascina-Award für Young Scientists ausgezeich­net, mit Dezember wechselt sie ans Wiener Institut für Molekulare Pathologie (IMP).

Der zweite, mit 7500 Euro dotierte, Young Scientist Award ging an den 34-jährigen Biochemike­r Gustav Oberdorfer: für das Design von Proteinen, die selbst bei sehr hohen Temperatur­en stabil bleiben. Wissen dazu lässt sich in Medizin und Biotechnol­ogie, etwa für Düngemitte­l, nutzen. (gral)

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[ Jeff Rumans Photograph­y] Internatio­nal erfolgreic­h (v. l. n. r.): Josef Pradler, Anna Obenauf und Gustav Oberdorfer.

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