Die Nase ist von Weihnachten überfordert
Essig und andere Aromaattacken im Advent.
D ass sich Weihnachten zu einem optischen Overkill entwickelt hat, ist abgehandelt. Das gilt ebenso für die akustische Umweltverschmutzung, die damit einhergeht. Leider riecht Weihnachten in seiner kapitalisierten Form auch ein bisserl streng. Und da ist noch nicht einmal vom Duft des Geldes die Rede.
Zwischen Halloween und Heiligen Drei Königen treten vor allem Städter in eine Atmosphäre voll Aromaturbulenzen ein. Viele X-Mas-assoziierte Odeurs umwehen ihn. Auf den Straßen setzen Punsch-, Zimtund Vanillinkonzentrate heftige Duftmarken. In Läden und Lokalen wollen Raumdüfte aus synthetischer Fichte, Orange und Gewürznelke in feierliche Stimmung versetzen. Erst zu Hause atmet die Nase durch. Sofern keinem Mitbewohner einfällt, die Raumluft mit Weihräucherwerk zu belasten. Andernfalls muss man selbst zu drastischen Düften greifen: Essig. Der hilft, Advent olfaktorisch zu egalisieren.