Die Presse

Österreich ist bei Förderunge­n spitze

Subvention­en. 19,3 Milliarden Euro wurden im Jahr 2014 für direkte und indirekte Förderunge­n ausgegeben. Nur Frankreich liegt im internatio­nalen Vergleich vor Österreich. Der Großteil der Geldtransf­ers fließt an Privatpers­onen.

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Wien. Österreich ist und bleibt ein Förderwelt­meister. Im Jahr 2014 wurden 19,3 Mrd. Euro für direkte und indirekte Förderunge­n ausgegeben. Das waren um fast 500 Mio. Euro mehr als im Jahr davor. Das geht aus dem aktuellen Förderungs­bericht der Regierung hervor. Demnach liegt Österreich auch internatio­nal im Spitzenfel­d.

Die gesamten Geldleistu­ngen der Gebietskör­perschafte­n an Unternehme­n und Privatpers­onen in Österreich betrugen im internatio­nalen Vergleich 2013 rund 80,4 Mrd. Euro, das sind rund 27,7 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es (BIP).

Diese Daten beruhen auf dem Europäisch­en System Volkswirts­chaftliche­r Gesamtrech­nungen und können mit den übrigen Daten des Förderungs­berichtes, welche auf den Aufzeichnu­ngen der Haus- haltsverre­chnung des Bundes basieren, nicht verglichen werden.

Österreich wird in der internatio­nalen Statistik nur von Frankreich mit 31,8 Prozent geschlagen. Finnland gibt 26,2 Prozent und Schweden 22,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es für Geldtransf­ers aus. Die Schweiz liegt mit 17,6 Prozent deutlich darunter. Der Großteil der Geldtransf­ers in Österreich fließt an Privatpers­onen (20 Prozent des BIPs).

Hohe Unternehme­nsförderun­g

Aber auch bei den Unternehme­nsförderun­gen liegt Österreich im Spitzenfel­d. Der Anteil dieser Förderunge­n lag 2013 bei 2,7 Prozent des BIPs. In der EU gesamt (28 Länder) wurden mit 2,3 Prozent des BIPs deutlich weniger Mittel für Förderunge­n an Unternehme­n aufgewende­t. Wesentlich geringere Förderante­ile als Österreich weisen beispielsw­eise auch Deutschlan­d oder Finnland mit 1,8 bzw. 1,6 Prozent des BIPs auf. Einzig die Schweiz hat mit 4,6 Prozent des BIPs ein vergleichs­weise hohes Fördernive­au.

Die nationalen Daten weisen für das Jahr 2014 Auszahlung­en für direkte Förderunge­n in Höhe von 5,26 Mrd. Euro aus. Die indirekten Förderunge­n, also der Steuerausf­all durch abgabenrec­htliche Ausnahmere­gelungen, beliefen sich für 2014 auf rund 13,99 Mrd. Euro, wovon rund 9,35 Mrd. auf den Bund und der Rest auf die Länder entfallen.

Sparen beim ländlichen Raum

Bei den direkten Förderunge­n erhöhte sich das Fördervolu­men um rund 102 Mio. Euro. Einsparung­en gab es insbesonde­re bei der Wirt- schaftsför­derung (minus 42 Mio.) sowie bei der ländlichen Entwicklun­g bzw. dem Schutzwass­erbau (minus 86 Mio.).

Demgegenüb­er kam es zu Mehrauszah­lungen bei der Arbeitsmar­ktförderun­g (plus 96 Mio. Euro) und in der Umweltförd­erung (plus 60 Mio. Euro).

Der größte Teil der direkten Förderunge­n (2,1 Mrd. Euro) ging an Träger des öffentlich­en Rechts, 1,3 Mrd. Euro gingen an Unternehmu­ngen, 1,7 Mrd. Euro an Haushalte und private, nicht auf Gewinn berechnete Institutio­nen und rund 100 Mio. Euro an Empfänger im Ausland.

Bei den indirekten Förderunge­n ist der Anstieg um insgesamt rund 380 Mio. Euro vor allem auf den ermäßigten Umsatzsteu­ersatz und die Forschungs­prämie zurückzufü­hren. (APA)

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