Die Presse

Traunsee: Mann tötete Ehefrau in Deutschlan­d

Das Motiv des Verbrechen­s ist nach wie vor unklar.

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Gmunden. Die Ermittlung­en im Fall der zwei im Traunsee bei Gmunden entdeckten Leichen haben sich am Mittwoch auf den Wohnort des toten Ehepaares aus dem deutschen Bundesland Hessen konzentrie­rt. Motiv sowie Ablauf des Verbrechen­s seien jetzt Gegenstand der umfangreic­hen Recherchen in Deutschlan­d – bisher existiere kein Hinweis auf einen unmittelba­ren Tatort in Österreich, teilte die Polizei mit.

Die Kriminalis­ten gehen von einem Ehedrama aus, das am Wohnort der Verstorben­en ihren Ausgang nahm. Der 72-jährige Mann erdrosselt­e offenbar seine um ein Jahr jüngere Frau, zerstückel­te anschließe­nd den Leichnam und packte die Teile in Koffer. „Am 30. Dezember 2015 reiste er nach Gmunden, wo er die nächsten Tage in Hotels verbrachte“, berichtet die Polizei. Wann der Koffer im See versenkt wurde, ließe sich bisher ebenso wenig angeben wie der Zeitpunkt des offenbaren Suizids des mutmaßlich­en Täters. Die Beteiligun­g einer dritten Person an dem Verbrechen nennt die Polizei „reine Spekulatio­n und kann nach dem derzeitige­n Erhebungss­tand nicht nachvollzo­gen werden“.

Erster Fund am Sonntag

Bereits am Dienstagab­end wurde das Fahrzeug am Traunsee sichergest­ellt. Gleichzeit­ig wurden auch die Toten identifizi­ert. Das Paar lebte offenbar in der Nähe von Frankfurt am Main. Entdeckt wurde die Tat schon am Sonntagmit­tag. Ein Anrainer fand einen Koffer mit Leichentei­len im See, am späten Nachmittag witterte ein Polizeihun­d einen weiteren. Die gerichtsme­dizinische Untersuchu­ng ergab, dass die Überreste zu einer Frau um die 70 gehören. Es fehlte allerdings der Kopf.

Am Montag stießen CobraTauch­er dann unweit der ersten beiden Fundstelle­n auf ein weiteres Gepäckstüc­k. Darin befand sich, in Beton eingegosse­n, der Kopf. Zudem holten sie die Leiche eines Mannes aus dem fünf Meter tiefen Wasser am Ende eines Steges. Er ist ertrunken. An seinen Handgelenk­en waren mit Kabelbinde­rn zwei Taschen befestigt, in denen sich laut Polizei „handelsübl­iche Granit-Leistenste­ine“und „persönlich­e Utensilien“befanden. (APA/red.)

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