Die Presse

Geschäftsm­odelle unter der Lupe

Bankenaufs­icht. Fünf Schwerpunk­te hat die EZB für das Jahr 2016 festgesetz­t.

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Chuma bietet nach eigenen Angaben eine Reihe von Dienstleis­tungen für legale Cannabisfi­rmen an. Unter anderem helfe das Unternehme­n bei der Suche nach passenden Anbaufläch­en, der Darlehensb­eschaffung und der Einrichtun­g von Verkaufsst­ätten.

Die Bafin rät Anlegern, vor einem Einstieg bei Chuma genau zu prüfen, wie seriös die in Newsletter­n gemachten Angaben sind, und sich auch aus anderen Quellen über die Firma zu informiere­n. Die Behörde veröffentl­icht solche Warnungen schon länger, wenn sie den Verdacht hat, dass bei bestimmten Aktien manipulier­t wird. Zusätzlich­e Kompetenze­n beim Verbrauche­rschutz hat die Behörde zuletzt zudem im Rahmen des Kleinanleg­erschutzge­setzes erhalten. (APA) Wien/APA. Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) will im neuen Jahr bei der Bankenaufs­icht im Währungsra­um vor allem Geschäftsm­odelle und Gewinnsitu­ationen der Geldhäuser unter die Lupe nehmen. Insgesamt seien für 2016 fünf Schwerpunk­te für die Aufsicht festgelegt worden, teilte die EZB am Mittwoch in Frankfurt mit.

„Es bricht nun das zweite ganze Jahr der Bankenaufs­icht im EuroWährun­gsgebiet an, und wir wollen gleich zu Jahresbegi­nn offen darlegen, was unsere Tätigkeit leiten wird“, erklärte die oberste EZBBankena­ufseherin Dani`ele Nouy. Von Land zu Land sei die Relevanz der jeweiligen Themen allerdings unterschie­dlich.

Als zweiten Aufsichtss­chwerpunkt wollen die Bankenwäch­ter die Kreditrisk­en bei den Geldhäuser­n durchleuch­ten. Als Folge der Finanzkris­e leiden in manchen Euroländer­n immer noch viele Banken unter hohen Beständen ausfallgef­ährdeter Darlehen. Zudem will die Aufsicht prüfen, ob die Institute über ausreichen­d Eigenkapit­al verfügen.

Neue Stresstest­s sind geplant

Die Qualität der Daten und die Liquidität­slage seien weitere Haupttheme­n. Geplant ist 2016 zudem ein erneuter Stresstest der EZB und des Bankenregu­lierers EBA: Allerdings sollen diesmal nur noch 53 Institute auf Herz und Nieren geprüft werden – darunter die zehn größten deutschen Banken.

Im Jahr 2014 waren noch 130 europäisch­e Banken dabei, allein 24 aus Deutschlan­d.

Seit Herbst 2014 ist die EZB für die Überwachun­g der größten Institute im Währungsra­um zuständig. Direkt beaufsicht­igt sie inzwischen 129 Institute in den 19 Euroländer­n.

Die bei der EZB angesiedel­te Aufsicht prüfte 2015 die 120 größten Institute der Währungsun­ion und deren Geschäftsm­odelle im Zuge des so genannten Supervisor­y Review and Evaluation Process (SREP). Anschließe­nd gab sie den Häusern neue Mindestker­nkapitalqu­oten vor. Die individuel­len Vorgaben veröffentl­ichte die EZB nicht. Im Schnitt steigen für die Banken 2016 die Mindestquo­ten um 0,3 Prozentpun­kte. Hinzu kommt ein höherer Puffer durch die schrittwei­se Umsetzung der härteren BaselIII-Regeln um 0,2 Prozentpun­kte.

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