Der Schnee kommt von oben
Es ist eine gehörige Aufregung, die das kurze Video ausgelöst hat: Man sieht einen Hubschrauber, der – vereinfacht erklärt – mit einem großen Sack voller Schnee zu einer fast aperen Piste fliegt, damit die Skifahrer im Brixental bis ganz hinunter zur Talstation fahren können. „Wie krank ist das denn?“, fragte die empörte Facebook-Posterin.
Ziemlich krank – aber in erster Linie die Reaktionen inklusive Ermittlungsverfahren der Bezirkshauptmannschaft und Landesregierung. Man könnte glauben, hier würde mit öffentlichen Geldern eine Abfahrt für ein paar Politiker präpariert. Tatsächlich hat ein Privatunternehmen ziemlich viel Geld bezahlt, um Menschen, die ihrerseits ziemlich viel Geld für eine Skikarte bezahlt haben, das Skifahren zu ermöglichen (zugegeben, die „Sicherung“für den Hubschraubertransport war ziemlich . . . tirolerisch).
Der Schnee kommt von oben. Mittlerweile immer seltener von der Natur und immer öfter aus Kanonen. Künftig aber vermutlich noch mehr durch Hubschrauber aus speziellen Schneedepots, weil es in vielen Orten manchmal sogar zum Beschneien zu warm ist. In Kitzbühel etwa, wo in der Vergangenheit schon einmal drei Hubschrauber als Schneetransporter im Einsatz waren, um das umsatzstarke Hahnenkammrennen zu ermöglichen.
Das kostet – und freut diejenigen, die gern Ski fahren, und diejenigen, die an den Skifahrern verdienen. Alle anderen können sich an die „Piefke-Saga“erinnert fühlen und herzhaft über solche Aktionen spotten. Aber für Aufregung gibt es in diesem Land wahrlich weitaus bessere Gründe (wem es an Ideen mangelt: etwa den Wiener Polizeichef Gerhard Pürstl).